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Schwerpunkt - Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

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<strong>Schwerpunkt</strong><br />

die Möglichkeit zu individueller Lebenskonstitution<br />

in Verantwortung vor<br />

. Gott und den Menschen und sich<br />

selbst.<br />

... Das bedeutet zum sechsten, daß<br />

unterschiedliche Wege und Lebensformen<br />

möglich'sind - je nach subjek­<br />

. tiven Lebenslagen, Bedürfnissen und<br />

Verständnis.<br />

... Das bedeutet zum letzten, daß<br />

unter den Bedingungen <strong>der</strong> Endlichkeit<br />

und <strong>der</strong> sündhaften Gebrochenheit<br />

menschlicher Existenz - Experimente,<br />

Irrtümer, Fehlwege und Versagen möglich<br />

sind, aber auch möglich sein<br />

dürfen.<br />

Ein solches Verständnis des Gebotes<br />

Gottes rechnet also mit einer möglichen<br />

Inkongruenz <strong>der</strong> "objektiven"<br />

Bestimmung menschlichen Lebensglückes<br />

durch Gott einerseits und<br />

an<strong>der</strong>erseits subjektiver Erfahrung,<br />

Empfindung und Lebenssehnsucht des<br />

Menschen.<br />

Stellt man in Rechnung, daß Liebe und<br />

Sexualität als beherrschende Lebensmächte<br />

und Triebkräfte den Menschen<br />

wie nichts an<strong>der</strong>es bestimmen, beinhaltet<br />

dieser Ansatz, daß eine solche<br />

Inkongruenz <strong>der</strong>gestalt aufzulösen ist,<br />

daß (unter dem Vorbehalt sozial-ethischer<br />

Grenzziehung) den tiefen inneren<br />

Sehnsüchten, Empfindungen und Wünschen<br />

von Menschen <strong>der</strong> Primat in seiner<br />

Lebensgestalt einzuräumen ist.<br />

Gottes Wille zum Leben und sein primäres<br />

Wort, das Evangelium als frohmachende<br />

und befreiende Botschaft, kann<br />

offenbar nicht so gestaltet sein und zur<br />

Auswirkung kommen, daß Menschen<br />

es lebensgeschichtlich dauerhaft und<br />

grundsätzlich als dessen Gegenteil<br />

erleben: als Zwang, als Verlust von<br />

Lebensglück und -qualität und als das<br />

Unterdrücken sexueller Empfindungen<br />

und Möglichkeiten.<br />

Tiefster Ausgangspunkt und Ziel<br />

dieses Gedankenweges ist dabei eine<br />

radikal und umfassend verstandene<br />

Gnade Gottes, die <strong>der</strong> hermeneutische<br />

Schlüssel von Gott und <strong>der</strong> Lebensweise<br />

von Menschen zu sein hat.<br />

--_._--------­<br />

5. Sexualpädagogische Akzente<br />

Vorbemerkung<br />

Wenn im Rahmen christlicher <strong>Jugend</strong>arbeit<br />

über Sexualpädagogik gesprochen<br />

wird, erhebt sich die Frage nach<br />

den Spezifika von Sexualpädagogik im<br />

christlichen Kontext. Wenn im folgenden<br />

von christlicher Sexualpädagogik<br />

geredet wird, so ist darunter <strong>der</strong><br />

Versuch zu verstehen, eine humanwissenschaftlich<br />

verantwortete Sexualpädagogik<br />

in Beziehung zu setzen<br />

zu einer theologisch verantworteten<br />

christlichen Anthropologie und den<br />

Rahmenbedingungen christlich-biblischer<br />

Ethik.<br />

(Die Anerkennung notwendiger Subjektivität<br />

auf allen Ebenen des Themas<br />

läßt eine Verobjektivierung sexualpädagogischer<br />

Sätze naturgemäß nicht zu:<br />

Unterschiedliche Ansätze und Bewertungen<br />

müssen dabei zu unterschiedlichen<br />

sexualpädagogischen Ergebnissen<br />

führen.<br />

Gleichwohl existiert auch von unterschiedlichen<br />

biografischen und hermeneutischen<br />

Ausgangsvoraussetzungen<br />

her eine überraschend große<br />

Schnittmenge von Übereinstimmungen<br />

in den sexualpädagogischen Konsequenzen.<br />

Kongruenzen und Divergenzen<br />

werden im folgenden benannt.)<br />

5.1 Der Begriff Sexualität<br />

Einigkeit besteht prinzipiell in dem<br />

Ansatz, wie er in Teil 2 (humanwissenschaftliche<br />

Aspekte) ausgeführ.t wird.<br />

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