Geschäftsbericht 2008 Warnung! - Swatch Group
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<strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong> > <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> > Produktion<br />
Frédéric Piguet (3) www.fredericpiguet.ch<br />
Das Unternehmen Frédéric Piguet verzeichnete in verschiedener<br />
Hinsicht ein aussergewöhnliches Jahr <strong>2008</strong>. Die 1858 gegründete<br />
Manufaktur für Prestige-Uhrwerke erreichte ihr 150. Betriebsjahr<br />
mit Erfolg und verzeichnete erneut einen ausgezeichneten Umsatz.<br />
Das mit einer Veranstaltung im Juli und einem Tag der offenen<br />
Tür im September gefeierte Jubiläum war ausserdem geprägt<br />
durch die Lancierung einer eigenen Website – www.fredericpiguet.<br />
ch – sowie einer neuen Hauszeitschrift und der Präsentation des<br />
ersten Karussell- Uhrwerks der Welt, dessen Käfig eine vollständige<br />
Umdrehung pro Minute macht.<br />
Produktion von Komponenten und Uhrwerken > Der Ausbau der<br />
Produktionsverfahren und -kapazitäten wurde entscheidend durch<br />
den Arbeitsrhythmus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
und die technische Komplexität der neu kreierten Kaliber bestimmt.<br />
Je komplizierter die Projekte sind, desto stärker müssen die Fertigungsverfahren<br />
optimiert werden, um die technologische Unabhängigkeit<br />
zu steigern. Dabei spielt die Überwachung eine vorrangige<br />
Rolle. Im übrigen konnten sämtliche für <strong>2008</strong> eingeplanten neuen<br />
Produktionsmittel in Betrieb genommen werden. Damit verfügt das<br />
Unternehmen über einen Maschinenpark, welcher der Palette seiner<br />
Aktivitäten perfekt angepasst ist. Bei der Infrastruktur konnten<br />
die Ergonomie und das Umfeld am Arbeitsplatz verbessert werden,<br />
dies vor allem dank der vollständigen Erneuerung der Uhrmacher-<br />
Werktische. Ausserdem konnte der Kunden dienst dank gezielten<br />
Schulungsprogrammen sowie einer rigorosen, aber transparenten<br />
Qualitätspolitik gegenüber dem Produktionsteam und dem Lieferantennetz<br />
verbessert werden.<br />
Forschung und Entwicklung > Die von Frédéric Piguet im Jahr <strong>2008</strong><br />
entwickelten Uhrwerke und Module – Basiswerke, grosse Komplikationen,<br />
Zusatzfunktionen und -mechanismen – waren oft die<br />
Antwort auf die Markttrends – und häufig auch deren Vorreiter.<br />
Die immer höheren Zielsetzungen betreffend der Gangreserve der<br />
mechanischen Uhrwerke (die immer kleiner werden) fördern den<br />
Erfindungsgeist der Entwickler und Techniker. Deshalb konnten rund<br />
zwanzig Projekte homologiert und häufig in Rekordzeit verwirklicht<br />
werden, dies dank einem eigenständigen internen Programm für Entwicklungslogistik.<br />
Angesichts der wachsenden Komplexität der Produkte<br />
verstärkte die Gesellschaft auch ihre R&D-Produkte und modernisierte<br />
das Instrumentarium für ihre Konzeption.Ungeachtet des<br />
beschränkten Zeitfaktors und der Integration junger Ingenieure in ihr<br />
Konstrukteursteam gelang es dem Unternehmen erneut, die Zuverlässigkeit<br />
ihrer neuen Kaliber und Mechanismen zu steigern. Möglich<br />
wurde dies durch die sorgfältige Kontrolle der Entwicklungsverfahren<br />
und den Einbezug verschiedener Produktionsvorstufen.<br />
Neue Produkte > Kaliber 225: automatisches Kaliber, ausgestattet<br />
mit einem Drehkäfig des Karusselltyps. Kaliber 4063D: Kaliber 1150<br />
4Hz, automatisch, mit gegen 12 Uhr verschobener Stunden- und Minutenanzeige,<br />
kleiner Sekunde bei 6 und Gangreserve bei 9 Uhr.<br />
Kaliber 2615: Extraflaches Handaufzugkaliber 15’’’ mit gegen 12 Uhr<br />
verschobener Stunden- und Minutenanzeige. Kaliber 5615D: Extraflaches<br />
Handaufzugkaliber 15’’’ mit ewigem Kalender und Anzeige<br />
von Wochentag, Monat, Jahr sowie der Mondphase aus Saphir.<br />
Valdar (4)<br />
Nach mehrjährigem intensivem Wachstum vermochte Valdar,<br />
Spezialist für feinmechanische Produkte mit hoher Wertschöpfung,<br />
die Aktivitäten und das Bestellungs-Portfolio auf hohem Niveau zu<br />
halten. Dies ungeachtet des unsicheren aktuellen Umfelds.<br />
Weil die Produktionskapazität in L’Orient mitten im Vallée de Joux<br />
nicht mehr ausreichte, um der Nachfrage all der renommierten<br />
Uhrenmanufakturen gerecht zu werden, baute das Unternehmen<br />
89<br />
einen zweiten Produktionsstandort in Le Brassus (Vallée de Joux)<br />
auf, der den Abteilungen Endbearbeitung und Montage optimale<br />
Arbeitsbedingungen bietet. Diese Entscheidung für eine «Mikro-Auslagerung»<br />
war nach dem Erwerb zusätzlicher Metallbearbeitungszentren<br />
unausweichlich geworden. Dank der verdoppelten Produktionsfläche<br />
in der Metallbearbeitung, einem von Teamarbeit geprägten<br />
Sektor, kann Valdar die nach wie vor starke Nachfrage bewältigen.<br />
Nivarox-FAR (5) www.nivarox.com<br />
Ausbau der Produktion und des Mitarbeiterbestandes > Die gestiegenen<br />
Uhrenexporte bewogen Nivarox-FAR, <strong>2008</strong> den industriellen<br />
Bereich in bedeutendem Mass weiterzuentwickeln. Dies ermöglichte<br />
dem Unternehmen einerseits, die Ganggenauigkeit der mechanischen<br />
Swiss-Made-Uhrwerke weiter zu verbessern, und andererseits<br />
seine Führungsposition bei der Produktion des Zeitgebermoduls<br />
Hemmung-Regulierorgan zu verstärken. Bei der stets flexibleren und<br />
reaktionsschnelleren Produktion dieses technologischen Spitzenprodukts<br />
liegt das Schwergewicht so immer mehr auf der Innovation,<br />
sowohl was die Verfahren wie die Werkstoffe betrifft, um<br />
Hemmungen und Oszillatoren (Schwinger) mit höherer Leistung zu<br />
kreieren.<br />
Angesichts der technologischen Entwicklung musste auch in die<br />
Weiterentwicklung der spezifischen Kenntnisse sämtlicher Berufe bei<br />
Nivarox-FAR investiert und zudem der Personalbestand beträchtlich<br />
erhöht werden. Besonderes Augenmerk schenkte das Unternehmen<br />
dabei der Schulung und Weitergabe des jeweiligen Know-hows, da<br />
Berufsleute mit den entsprechenden Fähigkeiten auf dem Markt<br />
nicht verfügbar waren. Ein Schwerpunkt war zudem die Sicherheit<br />
der Produktionsverfahren. Dank des so geschaffenen und laufend<br />
erweiterten Pools an Kompetenzen konnten neuartige Produkte<br />
zur Serienreife gebracht werden: zum Beispiel Aufzugfedern oder<br />
neu artige Werkstoffe wie Silizium. Die dafür notwendigen neuen<br />
Produktionsmittel entwickelt die Abteilung Verfahrenstechnik vollständig<br />
intern und den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens<br />
angepasst.<br />
Tradition und neue Technologien > <strong>2008</strong> konnte Nivarox-FAR an<br />
zwei Fronten zulegen, die Tradition und Technologie vereinen. So<br />
wurde die Fabrikation der Schweizer Ankerhemmung, die über 90%<br />
der mechanischen Swiss-Made-Uhren taktet, mit einer Giesserei<br />
ausgerüstet, welche die Legierung für die Spiralen aus Ferronickel<br />
produziert. Dank den getätigten Investitionen konnten zudem die<br />
Produktion der Siliziumkomponenten und der Komponenten gemäss<br />
LIGA-Verfahren sowie die Serienfertigung von goldenen, auf<br />
allen sichtbaren Seiten polierten Zifferblattappliken beträchtlich<br />
gesteigert werden.<br />
Am Standort Fontaines (Neuchâtel) wurde mit dem Bau einer zweiten<br />
Fabrik begonnen. Dort werden diese neuen Aktivitäten und<br />
Technologien optimale Produktions- und Entwicklungsbedingungen<br />
vorfinden. Dieser Betrieb ist so konzipiert, dass er den industriellen<br />
Durchfluss begünstigt, ohne die Umwelt oder das Wohlbefinden der<br />
Mitarbeiter zu vernachlässigen. Der Grundstein wurde im November<br />
<strong>2008</strong> gesetzt, die Produktion wird im Verlauf des Jahrs 2009 beginnen.<br />
Der industrielle Fluxus wurde zusätzlich optimiert, als im Mai<br />
<strong>2008</strong> der Betrieb in Villeret (Bern) eröffnet werden konnte, ein echtes<br />
Juwel im Dienst der Zeitmessung. In dieser neuen Produktionseinheit<br />
in einer vollständig renovierten Fabrik nutzt Nivarox-FAR<br />
auch die neusten Errungenschaften der Ergonomie, wurden doch in<br />
Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Institut neue Uhrmacher-<br />
Werktische entwickelt.<br />
Schliesslich leistete das Unternehmen <strong>2008</strong> seinen Beitrag im<br />
Rahmen von Ausstellungen, die verschiedene Marken der <strong>Swatch</strong><br />
<strong>Group</strong> in Lugano, Tokio und Peking organisiert hatten. Hier konnte<br />
Nivarox-FAR die Komplexität und extrem winzigen Abmessungen ihrer<br />
alltäglichen Produktion an Hemmungen und Unruh-Spiralfeder-<br />
Paaren demonstrieren.