Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen
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Die Werkstatt ist ein atmosphärisch angenehmer, heller und großer Raum in dem neuen, architektonisch<br />
mit Winkeln und Ecken angelegten Gebäude <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>.<br />
Der erste Eindruck ist überwältigend, denn es gibt eine Fülle an Materialideen, die hier gesammelt<br />
sind, liebevoll geordnet in Regalen und an Wänden präsentiert.<br />
Vom Eingang aus fällt <strong>der</strong> Blick auf einen Kreis aus hölzernen Trapeztischchen und Kin<strong>der</strong>stühlen.<br />
Die Stühle für Erwachsene sind ebenfalls im Kreis aufgestellt. Im linken Teil des Raumes erkennen die<br />
beiden Gruppenarbeitstische und Werkarbeitsplätze. Dies scheint also ein Lernort für Erwachsene und<br />
Kin<strong>der</strong> zu sein, aber mit einem Klassenraum hat er wenig gemeinsam.<br />
Der ebenerdige Raum hat Außentüren, einen Arbeitsbereich im Freien und ist durch Regale in verschiedene<br />
Funktionsbereiche unterteilt, die unterschiedliche Arbeitsformen ermöglichen: Die Druckerei-<br />
Ecke ist mit Werktischen ausgestattet, die ein Arbeiten mit Farben, Klebern, Holz usw. erlauben. Hier<br />
darf gekleckst werden.<br />
Obwohl es ansonsten ruhig ist, gehört es zum guten Ton einer ‚Offenen Tür‘ in Kassel, dass die<br />
Besucherinnen die ausgestellten Instrumente in <strong>der</strong> Musikecke, in <strong>der</strong> Werkstatt entstandene, aber auch<br />
afrikanische und asiatische Rhythmus bzw. Schlaginstrumente zum Klingen bringen. Die ‚Steeldrum‘<br />
mit Pentatonik und <strong>der</strong> ‚Rainmaker‘, den eine dritte Klasse letzte Woche in <strong>der</strong> Grundschulwerkstatt<br />
gebaut hat, sind beliebte Attraktionen.<br />
Die beiden Lehrerinnen rätseln, wie die Kin<strong>der</strong> den Rainmaker hergestellt haben. Sie vermuten, dass<br />
Sand o<strong>der</strong> Reis im Innern des Rainmakers ist. Doch wie entsteht das regenähnliche Geräusch?<br />
Langsam wird ihnen klar, welche Schätze hier gesammelt sind, und dass sie einer genauen Betrachtung<br />
bedürfen.<br />
An den Wänden <strong>der</strong> Werkstatt hängt eine Wan<strong>der</strong>ausstellung von Kin<strong>der</strong>-Kunstwerken zum Thema<br />
‚Meine Traum-Schule‘ , die mit geschnitzten Pappvorlagen nach vereinfachtem Offset-Druckprinzip<br />
hergestellt worden sind. Eine Lehrerin <strong>der</strong> Reinhardswaldschule in Kassel, die schon öfter hier zu Gast<br />
war, fragt Herbert Hagstedt, den Leiter <strong>der</strong> Werkstatt, wie dieses Druckverfahren funktioniert. Die zwei<br />
neuen Lehrerinnen stellen sich interessiert dazu. Sie erfahren, dass die Kollegin aus Kassel wie sie<br />
selbst auch eine vierte Klasse unterrichtet und nach neuen Anregungen Ausschau hält.<br />
In <strong>der</strong> Druckerei-Ecke arbeitet Tina, eine studentische Mitarbeiterin <strong>der</strong> Werkstatt, die gerade ein Plakat<br />
für die Ankündigung <strong>der</strong> Erstsemesterfeier in <strong>der</strong> Grundschulwerkstatt fertigstellt.<br />
In <strong>der</strong> Werk-Ecke schauen überdimensionale Masken von den Wänden herab. Sind die wirklich selbst<br />
gebaut?<br />
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‚Dosendiktate‘ und mit Bil<strong>der</strong>n beklebte ‚Satzfächer‘, die sie ausprobieren. Sie entdecken ein Mini-<br />
Buch mit <strong>der</strong> Aufschrift ‚Klasse l a‘: Worte, einfache Sätze, mit bunten Bil<strong>der</strong>n, von Kin<strong>der</strong>n geschrieben,<br />
gesetzt, gedruckt und zu diesem Buch gebunden, erstaunlich für eine erste Klasse?<br />
Würden wir die Arbeitsformen <strong>der</strong> Grundschulwerkstatt Kassel aus einer Woche nebeneinan<strong>der</strong> in verschiedene<br />
Schaufenster stellen, so würden vielleicht im nächsten Schaufenster Lehramtsstudentinnen<br />
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