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Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

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Ein junger Lehrer zieht die Konsequenz<br />

Es liegt nun bereits über 70 Jahre zurück, dass ein junger Lehrer in den französischen Seealpen im<br />

kleinen Dorf Bar-sur-Loup seinen Dienst antrat. Entschlossen machte er sich daran, den herkömmlichen<br />

Unterricht und die Schule zu verän<strong>der</strong>n. Er wollte als Lehrer seinen Schülern nicht zumuten, was<br />

ihm als aufgewecktem Jungen selbst wi<strong>der</strong>fahren war. Das weitgehend lebensfremde, nicht kindgemäße<br />

Lernen im Klassenzimmer und das Lernen außerhalb des Schulhauses in <strong>der</strong> Begleitung seines<br />

Vaters o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Dorfgemeinschaft, empfand er einst als krassen Gegensatz, dem er nun nach besten<br />

Kräften entgegenwirken will.<br />

Sein pädagogisches Bestreben sollte von dem Grundsatz bestimmt sein „Par la vie pour la vie par le<br />

travail“. (Durch das Leben für das Leben durch die Arbeit)<br />

Bei dem „jungen Lehrer“, von dem hier die Rede ist, handelt es sich um den französischen Pädagogen<br />

Célestin Freinet. Ihm war es also wichtig, auch zu beachten, was außerhalb des Schulhauses geschieht<br />

und gleichzeitig <strong>der</strong> praktischen Betätigung im Unterricht einen wichtigen Stellenwert einzuräumen.<br />

Arbeitspädagogik in einem Schulsystem, das sonst nur den Unterricht vom Kathe<strong>der</strong> herab kannte?<br />

Die Umgestaltung des Klassenzimmers wurde zur zwingenden Notwendigkeit. Die Schülerbänke<br />

rückten näher zusammen, um „Ateliers de travail“‘ (Arbeitsecken) Platz zu machen. In unterschiedlichen<br />

Bereichen erhielten die Kin<strong>der</strong> damit Gelegenheit, beim Lernen Denken und Tun, Tun und<br />

Denken tatsächlich miteinan<strong>der</strong> in Verbindung zu bringen, indem ihnen z.B. eine naturwissenschaftliche<br />

Arbeitsecke zur Verfügung gestellt wurde. Im Atelier für die Wissensvermittlung konnten sie auf<br />

Karteikarten, Bücher sowie Dokumente zurückgreifen,<br />

Als ein völlig neues Arbeitsmittel brachte Freinet die Druckerei ins Klassenzimmer (Freinet nennt man<br />

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wesentliche Stellung in seinem Unterricht ein. War dieses Atelier doch bestens dazu geeignet, einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung seiner pädagogischen Zielsetzungen zu leisten. Als wenige<br />

Gesichtspunkte hierfür seien genannt:<br />

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