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Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

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In Hartmanns Klasse sind an Arbeitsecken vorhanden:<br />

Die Druckecke, die Buchbindeecke, eine Schreibmaschine, eine Spielesammlung, die Marmorierecke,<br />

eine Arbeitsecke mit einem Webrahmen, ein Papierschöpfrahmen mit Wanne und ein Fotolabor.<br />

In den Ateliers werden die normalen Tätigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> (o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en Worten: ihre elementaren<br />

Bedürfnisse), sich bewegen, tasten, fühlen, beobachten, experimentieren, in die Schularbeit einbezogen.<br />

„Wirklich wichtig“ schreibt Freinet „ist nicht das Wissen, sind nicht einmal die Entdeckungen, wichtig ist<br />

das Forschen. Der Geist ist nicht eine Scheune, die man füllt, son<strong>der</strong>n eine Flamme, die man nährt.“<br />

6)<br />

Lernwerkstätten sind Orte außerhalb, tragen nicht das Etikett ‚Schule‘, präsentieren sich offen im doppelten<br />

Wortsinn als ‚Spiel-Räume‘, laden ein zum Experimentieren und Ausprobieren.<br />

In diesem „Spiel-Raum“ können Lehrerinnen die Erfahrung eines an<strong>der</strong>en Lernens zunächst einmal<br />

für sich machen. Lernen in Lernwerkstätten bedeutet für mich, „sich wie<strong>der</strong> selbstforschend auf eine<br />

Sache einzulassen, persönlich bedeutsamen Fragen nachzugehen, das Staunen wie<strong>der</strong> zu lernen.“<br />

7)<br />

Der Grundgedanke, Lehrende auf dieselbe Art und Weise lernen zu lassen, in <strong>der</strong> sie auch mit Kin<strong>der</strong>n<br />

arbeiten wollen, bestimmt sowohl die Arbeit in Lernwerkstätten als auch in Freinet-Gruppen. 8) Um diese<br />

Idee lebendig zu vermitteln, reicht kein Offene-Tür-Besuch; es bedarf dazu <strong>der</strong> aktiven, intensiven<br />

Mitarbeit in mehreren Seminaren o<strong>der</strong> Workshops. Über die Erfahrung wird vermittelt, dass „Lernen<br />

eine eigenständige und sinnbringende Leistung des Lernenden ist“ 9).<br />

Je<strong>der</strong> Lehrende steht dabei an einem an<strong>der</strong>en Punkt von berufsbezogener Selbsterfahrung, von<br />

Öffnungsund Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft und muss die je eigenen (ersten) Schritte zu <strong>der</strong>en Umsetzung<br />

im Schulalltag selbstgetreu entwickeln.<br />

... zum Beispiel Werkstatt-Seminare an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Wuppertal:<br />

Den Ausgangspunkt für theoretische Seminarbestandteile bildet eine praktische Arbeitsphase zum<br />

‚Entdeckenden Lernen‘: Die Studierenden suchen gemeinsam ein Thema, diesmal „Die Vier Elemente‘.<br />

Der Workshop zum Entdeckenden Lernen beinhaltet:<br />

��ein<br />

Brainstorming im Plenum zum Einstieg in das Thema<br />

��das<br />

Suchen und Finden von individuell bedeutsamen Fragen<br />

��die<br />

Bildung von Gruppen für die Freiarbeitsphase<br />

��ein<br />

Gruppen-Schreibgespräch über die eigenen Fragen<br />

��die<br />

selbstorganisierte Freiarbeit in Gruppen<br />

��die<br />

Dokumentation <strong>der</strong> eigenen Lernspuren im Lernjournal<br />

��die<br />

Präsentation <strong>der</strong> Lernschritte, Erfahrungen und Ergebnisse im Plenum.<br />

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