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Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

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sere Gesellschaft verän<strong>der</strong>ten Kindheit leugnen können. Deshalb steht fest: Auch Schule will sie erfolgreich<br />

sein hat von diesen Verän<strong>der</strong>ungen auszugehen. Eine bereits sehr umfangreiche Literatur stellt<br />

den Wandel in den gesellschaftlichen Gegebenheiten bezogen auf die Kindheit dar. Einige wenige<br />

Stichwörter an dieser Stelle sollen also ausreichen: Erleben aus zweiter Hand, soziale Vereinzelung,<br />

verschiedenartige häusliche Situationen, unterschiedliche Lern<strong>voraus</strong>setzungen und Lernerfahrungen,<br />

Konsumhaltung.<br />

Eine Schule, die sich solchen Verän<strong>der</strong>ungen stellt, muss in ihrer Arbeit die Lebensbedingungen berücksichtigen,<br />

die die Schüler vor und während <strong>der</strong> Schulzeit prägen. Sie muss die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Weise<br />

ansprechen, wie sie für eine positive Weiterentwicklung gewonnen werden können, damit sie ihnen<br />

das vermitteln kann, was sie heute und später beherrschen müssen.<br />

Die Überlegung, ob Schule Aufgaben an<strong>der</strong>er Institutionen übernehmen soll, wird somit durch die<br />

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Der Weg <strong>der</strong> Schule wird stets ein Abwägen sein müssen, wie weit sie sich den „mo<strong>der</strong>nen“<br />

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geben. Mehr Verantwortlichkeit, mehr Entscheidungsfähigkeit, das werden aber gewiss einmal wichtige<br />

For<strong>der</strong>ungen an unsere jetzigen Schulkin<strong>der</strong> sein.<br />

Wo aber könnte all das intensiver eingeübt werden, als in einer Schule, die gleichzeitig Lebensraum<br />

ist? Sie muss also auf diesem Weg bleiben, will sie <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung heutiger Kindheit gerecht<br />

werden. Schule als Lebensraum wird zur aktuellen Notwendigkeit!<br />

Die Schuldruckerei eine zentrale Station im Klassenzimmer<br />

Da steht sie bereits an <strong>der</strong> Rückwand des Klassenzimmers die Schuldruckerei. Setzkästen mit Lettern,<br />

Farbtuben und Walzen sind aus vielen Schulräumen mit „gestalteter Lernumgebung“ kaum <strong>noch</strong> wegzudenken.<br />

Im morgendlichen Gesprächskreis, von dem anfangs erzählt wurde, haben die beiden Mädchen die<br />

von ihnen gedruckten Texte verteilt. Freude bei den Beschenkten, Stolz bei den Gebern prägen diesen<br />

Augenblick. Das Arbeiten in <strong>der</strong> Schuldruckerei und die geschaffenen Druckwerke nehmen ihren Platz<br />

im Schulalltag ein.<br />

Gerne und begeistert berichten deshalb die Kin<strong>der</strong> über ihre Tätigkeit in und über ihre Erfahrung mit <strong>der</strong><br />

Schuldruckerei, denn für sie ist dieses Arbeitsmittel zu reinem wichtigen Bestandteil ihres Unterrichts<br />

geworden:<br />

„Als Frau Schweizer unsere Klasse übernahm, stellte sie uns allen zunächst die Schuldruckerei vor.<br />

Danach zeigte sie einer kleinen Gruppe den Umgang mit den Lettern, den Setzrähmchen und <strong>der</strong><br />

Druckpresse. Diese Kin<strong>der</strong> waren in den nächsten Tagen die Lehrmeister. Nach und nach lernten wir<br />

alle voneinan<strong>der</strong> wie man setzt und druckt.<br />

Im Kunstunterricht durften wir uns aus Milchtüten und Furnier Druckstöcke anfertigen. Zu unseren<br />

Texten stellen wir jetzt immer wie<strong>der</strong> solche Bilde her und drucken diese mit <strong>der</strong> Presse.<br />

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