Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen
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tischen Einkaufszentren, die, stets mit neuen Ideen aufgefüllt, zur Selbstbedienung einladen;<br />
��Lernräume, die Eigentätigkeit und Selbstorganisation <strong>der</strong> Besucherinnen for<strong>der</strong>n und för<strong>der</strong>n, und<br />
nicht Servicestationen, die reinem Materialkonsum Vorschub leisten.<br />
��Ausstellungsplätze für Schülerarbeiten und Seminarergebnisse, für selbsterstelltes, selbsterprobtes<br />
o<strong>der</strong> bewusst ausgewähltes Unterrichtsmaterial, aber keine Werbestudios für<br />
Schulbuchverlage;<br />
��Orte, wo selbstorganisiertes Lernen miteinan<strong>der</strong> und voneinan<strong>der</strong> sich auch im Angebotscharakter<br />
<strong>der</strong> Seminare wi<strong>der</strong>spiegelt, eher in Ausnahmefällen Seminarräume für Fortbildungen mit<br />
Referentinnen mit Expertenstatus.<br />
��Foren für die Unterstützung und gegenseitige Stärkung von Reformkräften, aber keine<br />
Missionskreise, die die große Masse <strong>der</strong> Lehrenden von <strong>der</strong> Notwendigkeit einer Unterrichtsreform<br />
überzeugen wollen;<br />
�� Öffentliche und offene Kooperationsstätten, um den Kontakt zwischen Schule und Hochschule,<br />
zwischen Ausbildung und Fortbildung, zwischen Praxis und Theorie zu för<strong>der</strong>n, keine abgeschlossenen<br />
„Inseln <strong>der</strong> Schulreform“.<br />
Freinet-LehrerInnen, die ihren Unterricht freinetpädagogisch gestalten, aber nur <strong>noch</strong> selten einen<br />
Blick über ihren Alltag hinaus tun, können durch Lernwerkstätten zum Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />
Reformpädagoginnen, auch denen an<strong>der</strong>er reformpädagogischer Richtungen, angeregt werden.<br />
Lernwerkstätten bieten ihnen die Möglichkeit, ihre Arbeit öffentlich darzustellen ein wichtiger Aspekt für<br />
diejenigen unter den Freinet-LehrerInnen, die ihre Arbeit zu wenig in die pädagogische Diskussion um<br />
die Schulreform einbringen.<br />
Die verbindliche Orientierung an einer Weltanschauung, einem Menschenbild, einer Pädagogik und ihrem<br />
Begrün<strong>der</strong>, wie sie die Freinet-Bewegung als Basis besitzt, existiert innerhalb <strong>der</strong> Lernwerkstätten-<br />
Bewegung nicht. Durch die Zusammenarbeit mit Freinet-PädagogInnen sind „Lernwerkerinnen“ aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
die Diskussion um eigene politische und pädagogische Konzepte aufzunehmen.<br />
Die Zusammenarbeit <strong>der</strong> verschiedensten Reformkräfte in Lernwerkstätten könnte dazu beitragen,<br />
dass reformpädagogische Konzepte lebendig weiterentwickelt und offene Unterrichtsformen, wie die<br />
Arbeit mit „freien Texten“, <strong>der</strong> „freie Ausdruck“ o<strong>der</strong> die berühmte „Freiarbeit“ wie<strong>der</strong> in ihrer ursprünglichen<br />
Qualität sichtbar werden, statt zum scheinreformerischen Einheitsbrei zu verkümmern.<br />
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