22.11.2012 Aufrufe

Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

Immer noch der Zeit voraus - Universität Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

���������������������������������������������������������<br />

Ohne Mühe, so meint die Lehrerin, liessen sich <strong>noch</strong> weitere Gesichtspunkte aus dem Verlauf des<br />

Vormittags erkennen. Zusammenfassend können diese sicher so benannt werden: Die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

„Lebensraum-Schule“ werden gefor<strong>der</strong>t und erhalten vor allem auch die Möglichkeit dazu in möglichst<br />

vielen Bereichen ihre Lernprozesse eigenständig und damit selbstverantwortlich aktiv zu gestalten. Dies<br />

betrifft in gleicher Weise das selbständige Erwerben und Vertiefen von Wissen, wie auch das Aneignen<br />

von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Wir wollen z.B. lernen, mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n zusammenzuarbeiten,<br />

Vereinbarungen zu treffen, die eigene Meinung in Gespräche einzubringen und zu vertreten.<br />

Den Blick allein auf die Kin<strong>der</strong> zu richten, wäre aber zu einseitig. Lebensraum gestalten bedarf bestimmter<br />

Voraussetzungen, aus denen eine verän<strong>der</strong>te Lernatmosphäre überhaupt erst erwachsen<br />

kann.<br />

Den Bildungsplan aus Baden-Württemberg 1) beschreibt sie kurz so:<br />

„Damit die Schule zum Lebensraum für das Kind wird, muss sie ihm als gestaltetes Zusammenleben,<br />

als gestaltbarer Raum und als gestaltbare <strong>Zeit</strong> erfahrbar werden.“<br />

Der herkömmliche Frontalunterricht bietet den Kin<strong>der</strong>n nur ganz eingeschränkt die Möglichkeit, aktiv<br />

��������������������������������������������������������������<br />

die Schüler ihr Zusammenarbeiten und Zusammenleben (Absprachen im morgendlichen Sitzkreis), ihren<br />

Klassenraum (Gerne hätten wir ein weiteres Regal neben <strong>der</strong> Druckerei, weil...) und ihre <strong>Zeit</strong> (Wie<br />

lange dürfen wir uns für die anstehende Aufgabe <strong>Zeit</strong> nehmen?).<br />

Ein letzter Gesichtspunkt soll <strong>noch</strong> erwähnt werden:<br />

Über den Bereich ihres Hauses hinaus muss Schule die Brücke schlagen zu ihrer Umwelt. Lernen<br />

sinnvoller zu machen, bedingt auch, dass das Arbeiten in <strong>der</strong> Schule einen Bezug zum täglichen Leben<br />

hat bzw. die Einheit von Lernen und Leben in unterschiedlichen Aspekten erfahrbar wird. Beispiele für<br />

die Verwirklichung können sein:<br />

������������������������������������������������������<br />

����������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������<br />

Fachleuten). Lehrerinnen, Lehrern, Schulen, denen es gelingt, Lernen als Auftrag für Schülerinnen<br />

und Schüler in einem Lebensraum zu verankern, schaffen die Voraussetzung dafür, dass lebensnah<br />

und eigenständig vielfältige Erfahrungen gesammelt, Wissensinhalte erworben sowie Erkenntnisse<br />

gewonnen werden können.<br />

Mit großem persönlichen Einsatz und mit <strong>der</strong> festen Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein, ist<br />

unsere gastgebende Lehrerin bereits wichtige Schritte gegangen. Die Hospitationsgruppe konnte sich<br />

davon überzeugen. Und trotzdem bleibt die Frage: Ist das alles die wohlgemeinte Idee einer Lehrerin,<br />

die eigenwillig ihren Weg verfolgt und <strong>der</strong>en Klassenzimmer deshalb zum überlaufenen Hospitationsort<br />

wird?<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!