Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
<strong>Klangsynthese</strong>software ‚Reaktor‘, die virtuell-analoge elektrotechnische Gr<strong>und</strong>schaltungen<br />
(wie z.B. Oszillatoren, Filter, Hüllkurven, Logikelemente) zur Verfügung stellt, welche<br />
beliebig verschaltet werden können. Mittels e<strong>in</strong>er geeigneten Parametrisierung lassen sich<br />
so Sig-nale generieren, deren Eigenschaften <strong>und</strong> Klang denen echter Instrumente sehr<br />
nahe kommen.<br />
Physikalische Echtzeit-Modelle <strong>in</strong> Synthesizern s<strong>in</strong>d erst mit der Entwicklung<br />
leistungsfähiger Rechner möglich geworden. Die Entwicklung softwarebasierter Synthesizer<br />
zur musikalischen Klanggestaltung hat die Implementierungen physikalischer Modelle<br />
wesentlich vere<strong>in</strong>facht. Solche Anwendungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren immer<br />
bedeutender <strong>und</strong> häufiger geworden. Bei der Wahl der Synthesemethode für die<br />
physikalische Modellierung akustischer Musik<strong>in</strong>strumente erweist sich vor allem der ‚digitale<br />
Wellenleiter‘ (digital waveguide) als sehr effizient.<br />
Physikalische Modelle von Musik<strong>in</strong>strumenten haben gegenüber den bisher genutzten<br />
Klangerzeugungspr<strong>in</strong>zipien den Vorteil, daß sie mit den gleichen Kontrollparametern<br />
klanglich bee<strong>in</strong>flußbar s<strong>in</strong>d, wie ihre realen Vorbilder. Sie versprechen somit die höchste<br />
Klangqualität bei der Imitation akustischer Musik<strong>in</strong>strumente (im Folgenden auch<br />
Natur<strong>in</strong>strumente genannt).<br />
Seitdem der Mensch Musik macht, ist er auf der Suche nach musikalisch verwendbaren<br />
Klängen. Musik wird seit Tausenden von Jahren auf mechanischen Instrumenten erzeugt.<br />
Durch die Entdeckung der Elektrizität entstand e<strong>in</strong>e neue Möglichkeit zur musikalischen<br />
Klangerzeugung, die den Bau von vielen Musik<strong>in</strong>strumenten nach sich zog.<br />
Seitdem es elektronische Instrumente gibt, versuchen die Menschen, die Klangfarben<br />
altbekannter akustischer Musik<strong>in</strong>strumente zu simulieren. Durch die vorherige Analyse der<br />
zu simulierenden Instrumente <strong>und</strong> die darauffolgende Erstellung <strong>und</strong> Implementierung des<br />
Instrumentenmodells können die tonerzeugenden Mechanismen der natürlichen<br />
Instrumente besser verstanden werden. Durch die Implementierung vorhandener<br />
physikalischer Instrumentenmodelle können diese <strong>in</strong> ihrer Gültigkeit überprüft <strong>und</strong><br />
verbessert werden. E<strong>in</strong> besseres Verständnis der akustischen Instrumente ermöglicht es<br />
dem Musiker <strong>und</strong> dem Instrumentenbauer, gezielte Verbesserungen <strong>in</strong> Spieltechnik <strong>und</strong><br />
Bauweise vorzunehmen.<br />
Mitlerweile ist sogar e<strong>in</strong> kommerzieller Anreiz vorhanden; die Entwicklung leistungsfähiger<br />
Rechner ermöglichte die Entwicklung von softwarebasierten Synthesizern zur modernen<br />
Musikproduktion. Der Markt dieser Klangerzeuger explodiert förmlich. Synthesizer, die zur<br />
Klangerzeugung die selben Pr<strong>in</strong>zipien wie die Natur<strong>in</strong>strumente nutzen, s<strong>in</strong>d hoch im Trend<br />
<strong>und</strong> beschäftigen viele Elektrotechniker <strong>und</strong> Software<strong>in</strong>genieure.<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />
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