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Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music

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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />

s<strong>in</strong>d die sogenannte subtraktive Synthese (Abschnitt 2.3.3), die Frequenzmodulation <strong>und</strong><br />

das Sampl<strong>in</strong>g (Abschnitt 2.1.1).<br />

2.1 Klangoptimierte Schallaufzeichnungen <strong>und</strong> Sampl<strong>in</strong>g<br />

Die Entwicklung der Musik ist eng an die technischen Errungenschaften <strong>und</strong> Entdeckungen<br />

ihrer Zeit geknüpft. Vor allem seit der technischen Revolution des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

experimentieren die Musiker mit den neuesten technologischen Entwicklungen.<br />

In den zwanziger Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts wurden von Komponisten wie Milhaud,<br />

H<strong>in</strong>demith <strong>und</strong> Toch während ihrer Konzerte die ersten Experimente der Klangkomposition<br />

mit <strong>in</strong> der Abspielgeschw<strong>in</strong>digkeit variabler Phonographen gemacht [Roads, 1996]. Die<br />

Klangkünstler der von Pierre Schaeffer <strong>in</strong> den 50er Jahren gegründeten ‚musique concrète‘<br />

(z.B. Karlhe<strong>in</strong>z Stockhausen, Pierre Henry) arbeiteten u.a. mit isolierten Klangelementen<br />

aus Tonbandaufnahmen <strong>und</strong> echten Klängen.<br />

Im Bereich klangoptimierter Schallaufzeichnungen werden neue Klänge mittels<br />

gespeicherter <strong>und</strong> eventuell nachbearbeiteter Klangereignisse durch Variation sonst fester<br />

Parameter synthetisiert. In die hier vorgestellte Kategorie gehören u.a. Synthesearten wie<br />

Sampl<strong>in</strong>g, Wavetable-Synthese <strong>und</strong> Granular-Synthese.<br />

2.1.1 Sampl<strong>in</strong>g- <strong>und</strong> Wavetable-Synthese<br />

Beim sogenannten Sampl<strong>in</strong>g werden digital aufgezeichnete Signalformen (Samples) aus<br />

e<strong>in</strong>em Halbleiterspeicher ausgelesen <strong>und</strong> abgespielt 1 . Hierbei können sowohl Tonsignale<br />

echter Instrumente, als auch andere Schallereignisse digitalisiert werden. Im e<strong>in</strong>fachsten<br />

Fall werden e<strong>in</strong>zelne Wellenformen <strong>in</strong> digitalen Wellenformtabellen (Wavetables) abgelegt<br />

<strong>und</strong> mittels ‚table-lookup‘ <strong>und</strong> ‚po<strong>in</strong>ter-update‘ ausgelesen; man spricht dann von der Wave-<br />

table-Synthese. Unterschiedliche Tonhöhen werden durch Variation der Auslese-<br />

geschw<strong>in</strong>digkeit erzeugt. Nachteilig hierbei ist, daß bei e<strong>in</strong>er von der Orig<strong>in</strong>al-<br />

geschw<strong>in</strong>digkeit abweichenden Auslesung e<strong>in</strong>e Zeitkomprimierung bzw. -dehnung<br />

verursacht wird, die zu e<strong>in</strong>er Stauchung bzw. Dehnung des gesamten Spektrums führt. Dies<br />

verschiebt die Formantbereiche des Spektrums je nach Abweichung verschieden stark <strong>und</strong><br />

führt z.B. bei Sprachaufnahmen zum bekannten ‚Mickey Mouse‘-Effekt. Bei größeren<br />

1 Schon vor dem digitalen Sampl<strong>in</strong>g gab es Instrumente, die die Töne auf Bandkassetten speicherten<br />

<strong>und</strong> auf Tastendruck abspielten (z.B. das Mellotron, 1963; siehe ‚Electronic Instruments 1870-1990<br />

[http://www.obsolete.com/120_years/]).<br />

Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />

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