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Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music

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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />

Schw<strong>in</strong>gungen auf den Resonanzkörper, der dadurch wiederum <strong>in</strong> Eigenschw<strong>in</strong>gung<br />

versetzt wird <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Teil der Energie als Schall abstrahlt. Bei der Geige stellt der<br />

aufliegende Bogen zusätzlich e<strong>in</strong>e weitere nicht-starre Saitenbegrenzung dar, an der die<br />

Wanderwellen teilweise reflektiert werden. E<strong>in</strong>e gestrichene Saite läßt sich im e<strong>in</strong>fachsten<br />

Fall durch zwei bewegliche begrenzte Saiten approximieren: Während der Zeit<strong>in</strong>tervalle, <strong>in</strong><br />

denen der Bogen <strong>und</strong> die Saite ane<strong>in</strong>ander haften, fungiert der Bogen als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, <strong>in</strong><br />

vertikaler Richtung bewegliche Begrenzung.<br />

Um e<strong>in</strong>en Viol<strong>in</strong>enklang mittels Wellenleitersynthese zu simulieren, ist es hilfreich, sich den<br />

Fall e<strong>in</strong>er fest e<strong>in</strong>gespannten idealen Saite vor Augen zu führen, dessen l<strong>in</strong>kes Ende durch<br />

e<strong>in</strong>e externe Kraft bewegt wird. Zur Zeit t = 0 wird die l<strong>in</strong>ke Begrenzung der idealen Saite,<br />

wie <strong>in</strong> Abb. 3.9 dargestellt, mit konstanter Geschw<strong>in</strong>digkeit v 0 <strong>in</strong> Bewegung gesetzt. Die<br />

aufwärts gerichtete Kraft des bewegten Endpunktes errechnet sich durch f 0 = Rv 0, mit R als<br />

Wellenimpedanz der Saite. Zu Zeiten t 0 < L/c hat die Störung e<strong>in</strong>en Abstand c⋅t 0 entlang der<br />

Saite. Man bedenke, daß die Saitenform am bewegten Endpunkt durch<br />

∂<br />

y<br />

∂x<br />

v 0 ⋅t<br />

= −<br />

c ⋅t<br />

Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0 46<br />

0<br />

0<br />

0<br />

v 0 f 0 / R f 0<br />

= − = − = −<br />

c c K<br />

gegeben ist. Hierbei f<strong>in</strong>det man die aus Abschnitt 3.3.1 bekannte Beziehung zwischen<br />

Kraftwellen <strong>und</strong> dem Produkt aus Auslenkungswellen <strong>und</strong> der negativen Spannungskraft<br />

wieder.<br />

Abb. 3.9: Bewegliche Begrenzung bei e<strong>in</strong>er idealen Seite zur Zeit 0 < t 0 < L/c<br />

(Abb. aus [Smith, 2000])<br />

In Teilabbildung a) der Abb. 3.10 wird e<strong>in</strong> Wellenleitermodell für Geschw<strong>in</strong>digkeitswellen<br />

gezeigt, <strong>in</strong> b) dagegen e<strong>in</strong>e Kraftwellensimulation. Beide Schaltkreise s<strong>in</strong>d äquivalent<br />

[Smith, 2000]. Im Falle der Geschw<strong>in</strong>digkeitswellen erzeugt die bewegte Begrenzung e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche konstante Geschw<strong>in</strong>digkeit v 0, die am l<strong>in</strong>ken Rand des digitalen Wellenleiters

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