Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
Abb. 3.19: Darstellung e<strong>in</strong>er Saitenbegrenzung durch e<strong>in</strong>e ‚driv<strong>in</strong>g-po<strong>in</strong>t‘-Impedanz<br />
zweiter Ordnung als simples Masse-Feder-System, wobei m die Masse, k<br />
die Federkonstante <strong>und</strong> μ der Widerstand des Dämpfungszyl<strong>in</strong>ders ist.<br />
Betrachtet man die Kopplung der Saite an den Steg als e<strong>in</strong> wie <strong>in</strong> Abb. 3.19 dargestelltes<br />
e<strong>in</strong>faches Masse-Feder-System, so ist die ‚driv<strong>in</strong>g-po<strong>in</strong>t‘-Impedanz von zweiter Ordnung<br />
<strong>und</strong> errechnet sich wie folgt:<br />
wobei m die Masse <strong>und</strong> k die Federkonstante darstellt. μ ist der Widerstand des<br />
Dämpfungszyl<strong>in</strong>ders. Die obige allgeme<strong>in</strong>e Impedanz zweiter Ordnung kann man als die<br />
Summe der E<strong>in</strong>zelimpedanzen von Masse, Feder <strong>und</strong> Dämpfungszyl<strong>in</strong>der betrachten.<br />
Formal sche<strong>in</strong>en diese also <strong>in</strong> Reihe geschaltet zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Regeln der<br />
Stromkreistheorie zu befolgen. Es s<strong>in</strong>d dann m⋅s der Sche<strong>in</strong>widerstand der Masse m, k/s<br />
der Sche<strong>in</strong>widerstand der Feder <strong>und</strong> μ ist e<strong>in</strong> realer Widerstand. Da sich die<br />
Sche<strong>in</strong>widerstände so verhalten, als seien sie <strong>in</strong> Reihe geschaltet, ist es gleichgültig, wie<br />
kompliziert e<strong>in</strong>e beliebige Komb<strong>in</strong>ation von MFD 24 -Schw<strong>in</strong>gern für e<strong>in</strong>e optimierte<br />
Simulation der Stegeigenschaften wird – e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache ‚Widerstandsnetzwerkanalyse‘ ergibt<br />
die ‚driv<strong>in</strong>g-po<strong>in</strong>t‘-Impedanz des Steges. Die Admittanz 25 des Steges verhält sich h<strong>in</strong>gegen<br />
wie parallelgeschaltete Elemente [Smith, 2000].<br />
Natürlich s<strong>in</strong>d die komplizierten mechanischen Konstruktionen der Musik<strong>in</strong>strumente nicht<br />
mit e<strong>in</strong>fachen Masse-Feder-Schw<strong>in</strong>gern zu vergleichen. Diese e<strong>in</strong>fach zu berechnenden<br />
Systeme werden aber oft verwendet, um mit Teilsystemen zweiter Ordnung wichtige<br />
Resonanzbereiche im Instrumentenkörper zu modellieren.<br />
24 MFD = Masse-Feder-Dämpfer<br />
25 Die Admittanz ist die reziproke Impedanz.<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />
R b<br />
k<br />
( s)<br />
= m ⋅ s + μ +<br />
(<br />
3.<br />
50)<br />
s<br />
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