Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
Modulation der partialen Amplitudenhüllkurven <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en zweistufigen Ausklang (two-stage<br />
decay, siehe Abb. 3.20) [We<strong>in</strong>reich, 1977]. Physikalisch resultiert dies aus der Kopplung<br />
zwischen der horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Polarisation der Schw<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong>nerhalb<br />
derselben Saite <strong>und</strong> der Kopplung zwischen den verschiedenen Saiten des betreffenden<br />
Instrumentes (siehe auch Abschnitt 3.6).<br />
Die Bewegung des Steges, die aus der Saitenschw<strong>in</strong>gung resultiert, erzeugt Wanderwellen<br />
<strong>in</strong> allen anderen Saiten, die mit dem Steg <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen. Im e<strong>in</strong>fachsten Fall der<br />
Implementierung des Steges s<strong>in</strong>d diese Wellen <strong>in</strong> allen angekoppelten Saiten identisch.<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Simulation von gekoppelten Saiten erhält man durch Summation zweier oder<br />
mehrerer leicht gegene<strong>in</strong>ander verstimmter Saiten-Implementierungen. E<strong>in</strong>e bessere<br />
Simulation erreicht man nur durch e<strong>in</strong>en Signalfluß zwischen allen gekoppelten Saiten.<br />
3.7.1 Kopplung zweier Saiten<br />
Abb. 3.23 zeigt die Kopplung zweier Saiten, implementiert als Verb<strong>in</strong>dung zweier<br />
Wellenleiter. Am Verb<strong>in</strong>dungspunkt besitzt der durch die Saite bewegte Steg die<br />
transversale ‚driv<strong>in</strong>g-po<strong>in</strong>t‘-Impedanz R b(s) (siehe auch Abschnitt 3.5.7); er stellt die<br />
Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Saiten her.<br />
Abb. 3.23: Darstellung zweier Saiten, die über e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Brückenimpedanz<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d (Abb. aus [Smith, 2000]).<br />
Für e<strong>in</strong>e direkte Ableitung muß man nur sicherstellen, daß die Saitengeschw<strong>in</strong>digkeiten an<br />
den jeweiligen Endpunkten der Saiten identisch mit der Geschw<strong>in</strong>digkeit der Brücke s<strong>in</strong>d<br />
(v 1 = v 2 = v b) <strong>und</strong> daß die Summe der Kräfte beider Saiten der Gesamtkraft gleicht, die auf<br />
die Brücke wirkt (f b = f 1 + f 2). Die Stegimpedanz steht <strong>in</strong> Beziehung zu Kraft <strong>und</strong><br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit über die Relation F b(s) = R b(s)⋅V b(s). Transformiert man die<br />
Wanderwellenvariablen <strong>in</strong> den Laplace-Raum, so erhält man<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />
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