Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
Computermodells der 'hörbaren Physik' des betrachteten Musik<strong>in</strong>strumentes <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Anregungsmechanismen [Smith, 2000].<br />
Diese Methode der Klanggenerierung eignet sich sehr gut zur digitalen Simulation der<br />
komplexen Klangstrukturen akustischer Musik<strong>in</strong>strumente. Kapitel 3 geht daher näher auf<br />
dieses Thema e<strong>in</strong>. In Kapitel 5 wird mit dieser <strong>Klangsynthese</strong>technik versucht, e<strong>in</strong> digitales<br />
Modell e<strong>in</strong>er Viol<strong>in</strong>e <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Flöte zu implementieren.<br />
2.5 Hybridsynthese<br />
Selbstverständlich ist es möglich <strong>und</strong> auch von großem Vorteil, alle genannten<br />
Synthesemöglichkeiten je nach zu realisierenden Klangereignissen für e<strong>in</strong> optimales<br />
Ergebnis zu komb<strong>in</strong>ieren.<br />
Sampl<strong>in</strong>gsynthese ohne darauf folgende Filterung <strong>und</strong> weitere eventuell<br />
hüllkurvengesteuerte Klangbee<strong>in</strong>flussung ist selten s<strong>in</strong>nvoll. Die subtraktive Synthese läßt<br />
sich mit jeder anderen Synthesetechnik ergänzen. Es sollten zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Synthesemöglichkeiten ke<strong>in</strong>e Implemetierungsgrenzen geben - die Komb<strong>in</strong>ation<br />
verschiedener Techniken kann nur von Vorteil se<strong>in</strong>.<br />
2.6 Abwägender Vergleich<br />
Beim Sampl<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e hohe Klangqualität mit hohem Speicheraufwand verb<strong>und</strong>en. Zudem<br />
ersche<strong>in</strong>t das Klangbild trotz allem noch künstlich, da bei nache<strong>in</strong>ander gespielten Tönen<br />
gleicher Tonhöhe auch das Klangbild gleich bleibt - es wird ja immer dasselbe Sample<br />
abgespielt. Mit e<strong>in</strong>em modulierten Tiefpaßfilter läßt sich dieses Problem leicht verbessern.<br />
Bei der FM-Synthese ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>strumentenspezifische Parametrisierung schwer zu<br />
realisieren, worunter die Klanggestaltbarkeit <strong>und</strong> die Spielbarkeit der Instrumentenmodelle<br />
stark leidet. Bei der additiven Synthese mit gekoppelten Oszillatoren <strong>und</strong> Filtern läßt sich<br />
zwar e<strong>in</strong> im Spektralbereich natürlich ersche<strong>in</strong>endes Signal erzeugen, doch ist der<br />
Aufwand, besonders <strong>in</strong> modular per Hand konstruierten Systemen, sehr hoch. Zudem muß<br />
der Synthese e<strong>in</strong>e Analyse des nachzubildenden Klanges vorausgehen. E<strong>in</strong>e Automation<br />
der Parameter ist auf jeden Fall notwendig.<br />
<strong>Physical</strong> <strong>Model<strong>in</strong>g</strong>, also die physikalische Modellierung e<strong>in</strong>es akustischen<br />
Musik<strong>in</strong>strumentes, verspricht durch die Orientierung am physikalischen Modell des<br />
Instrumentes selbst e<strong>in</strong>e verbesserte Zeitsignalrekonstruktion, also auch e<strong>in</strong>e bessere<br />
subjektive Klangqualität, <strong>und</strong> das bei sehr ger<strong>in</strong>gem Speicheraufwand. Da das Signal <strong>in</strong><br />
Echtzeit im Zeitbereich berechnet wird, benötigt e<strong>in</strong> komplexes Wellenleitersystem<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0 26