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Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music

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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

In der Entwicklung der menschlichen Geschichte spielte die Simulation von Naturlauten <strong>und</strong><br />

der menschlichen Stimme e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Die Entwicklung akustischer<br />

Musik<strong>in</strong>strumente <strong>und</strong> die Erzeugung musikalischer Töne hatte schon immer großen<br />

E<strong>in</strong>fluß auf die Entwicklung der Menschheit. Diese Entwicklung hat viele Instrumente<br />

hervorgebracht, die zunächst nur bei rituellen <strong>und</strong> religiösen Zeremonien, später auch bei<br />

politischen oder sozialen Gelegenheiten gespielt wurden.<br />

Lange vor der Entwicklung elektronischer <strong>und</strong> optischer Systeme ist versucht worden,<br />

sowohl die menschliche Stimme, als auch bestehende akustische Musik<strong>in</strong>strumente durch<br />

mechanisch zu bedienende akustische Blas<strong>in</strong>strumente zu simulieren. Bei den<br />

Kirchenorgeln war es durch zuschaltbare Register möglich, den Klang verschiedener<br />

akustischer Instrumente nachzubilden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts (1773)<br />

gelang es Ch. G. Kratzenste<strong>in</strong>, Professor der Physiologie <strong>in</strong> Kopenhagen, mit an<br />

Orgelpfeifen angeschlossenen Resonanzröhren Vokallaute zu generieren. Um diese Zeit<br />

hatte auch Wolfgang von Kempelen schon mit Versuchen begonnen, die ihn zum Bau e<strong>in</strong>er<br />

sprechenden Masch<strong>in</strong>e führten [Kempelen, 1791].<br />

Die Entwicklung der Elektrotechnik am Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts führte schnell zur<br />

Entwicklung vieler elektro-akustischer <strong>und</strong> optisch gesteuerter Instrumente. Bei der<br />

Präsentation se<strong>in</strong>es Sphärophons stellte Jörg Mager 1926 den Bau von Musiktürmen <strong>in</strong><br />

Aussicht, die die Klangfarbe aller Instrumente <strong>und</strong> selbst der menschlichen Stimme<br />

nachahmen könnten [de la Motte, 1999]. Das erste Gerät, das Sprachschall auf<br />

elektrischem Wege hervorbr<strong>in</strong>gen konnte, war der von Homer Dudley entwickelte VODER,<br />

der 1939 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im 1950 von Frank Cooper <strong>in</strong> den Hask<strong>in</strong>s<br />

Labs konstruierten Pattern Playback modulierte e<strong>in</strong>e rotierende Scheibe mit 50<br />

konzentrischen Tonspuren e<strong>in</strong>en Lichtstrahl. Ähnlich e<strong>in</strong>er Filmspule mit Lichttonspur<br />

wurden hierdurch 50 Teiltöne mit e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>frequenz von 120 Hz erzeugt. Deren Licht<br />

wurde auf e<strong>in</strong> Spektrogram projiziert, das über Rollen am Lichtstrahl vorbeibewegt wurde.<br />

Das reflektierte Licht wurde e<strong>in</strong>er Photozelle zugeführt, mit der die Lichtschwankungen<br />

schließlich <strong>in</strong> Schalldruckschwankungen umgewandelt wurden. Die Reflektanz des Lichtes<br />

entsprach dem Schallpegel der Teiltöne.<br />

Musikalische Bedeutung erlangten nur wenige der vielen elektronischen Instrumente. Mit<br />

dem Trautonium komponierten Paul H<strong>in</strong>demith <strong>und</strong> Oskar Sala. Auch das Dynamophon von<br />

René Bertrand <strong>und</strong> das Aetherophon von Leon Therem<strong>in</strong> weckten kompositorisches<br />

Interesse. Vor allem für die Filmmusik wurden viele Stücke für elektronische<br />

Musik<strong>in</strong>strumente geschrieben, da die elektrischen Klangerzeuger für besondere Effekte<br />

Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />

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