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Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music

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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />

Abb. 3.2 zeigt e<strong>in</strong>e unendlich lange Saite, die zur Zeit t 0 am Punkt P angezupft wird, wobei<br />

die Punkte p‘ <strong>und</strong> p‘‘ zu diesem Zeitpunkt fixiert werden, um e<strong>in</strong>e Dreiecksform zu erhalten.<br />

Die Auslenkung der Saite zum Zeitpunkt t setzt sich aus den E<strong>in</strong>zelauslenkungen der <strong>in</strong><br />

entgegengesetzte Richtung <strong>und</strong> mit der Geschw<strong>in</strong>digkeit c ause<strong>in</strong>anderlaufenden Teilwellen<br />

zusammen.<br />

3.1.2 Die Digitalisierung der Wanderwellen<br />

Um das erhaltene zeit- <strong>und</strong> ortskont<strong>in</strong>uierliche Modell der Wanderwelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Computersimulation zu implementieren, muß die gef<strong>und</strong>ene Lösung auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zeit- <strong>und</strong><br />

ortsdiskreten Umgebung funktionieren. Hierfür werden Zeit <strong>und</strong> Ort <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>heitsabschnitte unterteilt: T s [s] sei das zeitliche <strong>und</strong> X s [m] das räumliche<br />

Sampl<strong>in</strong>g<strong>in</strong>tervall 12 . E<strong>in</strong>e naheliegende Wahl für die Länge des räumlichen Intervalls ist die<br />

Strecke, die die Welle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeit<strong>in</strong>tervall T s zurücklegt, also X s := c⋅T s .<br />

Die Digitalisierung erfolgt e<strong>in</strong>fach durch den Austausch der Variablen:<br />

Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />

x → x m = mX s<br />

t → t n = nT s<br />

31<br />

( 3.<br />

9)<br />

wobei m, n∈ Ζ. Zusammen mit der Wanderwellenlösung der Wellengleichung (3.1) ergibt<br />

sich<br />

x m xm<br />

X s<br />

X s<br />

y(<br />

x , t ) = y ( t − ) + y ( t + ) = y ( nT − m ) + y ( nT + m )<br />

m n r n<br />

l n<br />

r s<br />

l s<br />

c c<br />

c<br />

c<br />

=<br />

y r[(<br />

n − m)<br />

Ts]<br />

+ yl[(<br />

n + m)<br />

Ts]<br />

Zur Vere<strong>in</strong>fachung soll durchgehend gelten<br />

y + (n) := y r(nT s)<br />

y - (n) := y l(nT s)<br />

( 3.<br />

10)<br />

( 3.<br />

11)<br />

12 Die Digitalisierung analoger Datenströme wird als „Sampl<strong>in</strong>g“ bezeichnet, wobei <strong>in</strong> zeitlichen<br />

Abständen T s = 1/F s (T s:Sampl<strong>in</strong>g<strong>in</strong>tervall, F s:Sampl<strong>in</strong>gfrequenz) Messungen der Signalamplitude<br />

vorgenommen werden; die Amplituden werden mit e<strong>in</strong>er Auflösung bestimmt, die der sogenannten<br />

Bitrate B s entspricht. Bei der digitalen Audio-CD s<strong>in</strong>d diese Werte z.B. auf F s = 44,1 kHz <strong>und</strong> B s = 16<br />

Bit festgelegt (‚Redbook-Format‘). Hiermit können Signale im Frequenzbereich 0 Hz bis 22,05 kHz<br />

digitalisiert werden (Nyquist-Theorem).

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