Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
1985]. Der Anregungsmechanismus erzeugt hierbei weißes Rauschen oder e<strong>in</strong>e<br />
periodische Impulskette, je nachdem, ob es sich gerade um stimmhafte oder stimmlose<br />
Laute handelt.<br />
Der Filter<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0<br />
H ( z)<br />
K<br />
∑k=<br />
0<br />
+ ∑<br />
b z<br />
k<br />
= L<br />
1<br />
l = 0<br />
modelliert die Resonanzeigenschaften des menschlichen Vokaltraktes [Tolonen et. al.,<br />
1998]. Hierbei s<strong>in</strong>d a(n) <strong>und</strong> b(n) zeitvariable Koeffizienten, die die Lippen- <strong>und</strong> Zungen-<br />
bewegungen <strong>und</strong> weitere Teile des Vokaltraktes simulieren. Die Impulskette ahmt die Ton-<br />
erzeugung im menschlichen Körper durch die Stimmlippen nach; sie gibt die Gr<strong>und</strong>tonhöhe<br />
des synthetisierten Tones an. Das Anregungssignal <strong>und</strong> die Filterkoeffizienten beschreiben<br />
das Ausgangssignal vollständig. Hierbei handelt es sich weitestgehend schon um e<strong>in</strong>e<br />
digitale Implementierung e<strong>in</strong>es physikalischen mehrdimensionalen Systems.<br />
23<br />
− k 0<br />
a z<br />
Abb.2.9: Signalflußdiagramm der Source-Filter-Synthese, auch subtraktive<br />
Synthese genannt. Die Transferfunktion H(z) des zeitveränderlichen<br />
Filters wird duch die Filterkoeffizienten a(n) <strong>und</strong> b(n) charakterisiert.<br />
Da viele traditionelle akustische Musik<strong>in</strong>strumente stationäre oder sich langsam<br />
verändernde Resonanzsysteme besitzen, lassen sich deren Klänge gut mittels der Source<br />
Filter- Synthesetechnik nachbilden. In gewissem S<strong>in</strong>ne läßt sich die subtraktive Synthese<br />
dann schon <strong>in</strong> den Bereich der physikalischen Modelle e<strong>in</strong>ordnen.<br />
Bei analogen Synthesizern wird der Begriff der subtraktiven Synthese meist mit der Art der<br />
Klangerzeugung der ersten kommerziellen Synthesizer-Modularsysteme von Hugh LeCa<strong>in</strong>e<br />
oder Robert Moog <strong>in</strong> Zusammenhang gebracht. Hier wurden obertonreiche Wellenformen,<br />
wie Sägezahn- oder Rechteckschw<strong>in</strong>gungen durch e<strong>in</strong>en Tiefpaßfilter <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en<br />
hüllkurvengesteuerten Verstärker geschickt, um das Frequenzspektrum der Klänge zu<br />
l<br />
− l<br />
(<br />
2.<br />
7)