Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music
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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />
soll. Desweiteren wird als dritte Variationsmöglichkeit e<strong>in</strong> ‚LFO‘-Modul 47 implementiert, das<br />
bei Aktivierung e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frequenz <strong>und</strong> Amplitude e<strong>in</strong>stellbares Vibrato erzeugt.<br />
5.2.1.2.10 Das Rauschgenerator-Makro ‚Noiz‘<br />
Der am schwierigsten zu simulierende Klangbereich des Flötentones ist der stochastische<br />
Klanganteil. Da Rauschanteile zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Obertönen auftreten <strong>und</strong> mit den zur<br />
Verfügung stehenden Analysemethoden nur schwer zu messen waren, wurde die<br />
Implementierung des Rauschanteils im Flötenklang nur sek<strong>und</strong>är behandelt. E<strong>in</strong> weiterer<br />
Gr<strong>und</strong> für die Implementierung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen Rauschgenerators war die begrenzte<br />
Rechnerleistung des zur Verfügung stehenden Computers. Um die <strong>in</strong> der Analyse<br />
festgestellte Tonalität des Rauschens zu simulieren, müßte man m<strong>in</strong>destens so viele<br />
Bandpaßfilter implementieren, wie Teiltongeneratoren vorhanden s<strong>in</strong>d. Aus Zeitgründen<br />
wurde sowohl auf die genaue Analyse, als auch auf die realistische Resynthese dieses<br />
Klangbereichs verzichtet. Mit e<strong>in</strong>er Erweiterung durch mehrere parallelgeschaltete<br />
Bandpaßfilter ließe sich e<strong>in</strong> tonales Rauschen generieren, welches e<strong>in</strong>en realistischeren<br />
Klange<strong>in</strong>druck erzeugen würde.<br />
Das Makro ‚Noiz‘ erzeugt den Rauschanteil des Flötenklanges. Es besteht aus e<strong>in</strong>em<br />
hüllkurvengesteuerten Rauschgenerator, der e<strong>in</strong> Weißes Rauschen erzeugt. Das Rauschen<br />
läßt sich mittels des im Hüllkurvenmakro ‚Ampl.-HK‘ enthaltenen ‚Event Delay‘-Moduls im<br />
E<strong>in</strong>satzzeitpunkt gegenüber dem Tonbeg<strong>in</strong>n der Teiltongeneratoren verzögern. Es wird<br />
dann durch das Makro ‚allpole‘ geleitet, <strong>in</strong>nerhalb dessen es mittels Bandpaßfilter auf e<strong>in</strong><br />
enges Frequenzband (Q=0,99) reduziert wird. Die Mittenfrequenz des Bandpaßfilters<br />
verschiebt sich durch die Verknüpfung des ‚P‘-E<strong>in</strong>gangs des Filters <strong>und</strong> dem ‚NotePitch‘-<br />
Modul mit der durch das E<strong>in</strong>gabegerät bestimmten Gr<strong>und</strong>frequenz. Die beschriebene<br />
Modulstruktur f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Abb. 5.36.<br />
47 ‚LFO‘ bedeutet Low Frequency Oscillator. E<strong>in</strong> ‚LFO‘-Modul ist e<strong>in</strong> Funktionsgenerator, dessen<br />
Signalfrequenz unterhalb des hörbaren Bereichs, also unterhalb von 20 Hz, liegt.<br />
Onl<strong>in</strong>e-Version 1.0 106