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Klangsynthese und Physical Modeling - Brothers in Music

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DIPLOMARBEIT HENRI HAGENOW<br />

Luftdruckvariation anstelle der transversalen Saitengeschw<strong>in</strong>digkeit unter Berücksichtigung<br />

der entsprechenden Randbed<strong>in</strong>gungen berechnen. Im Folgenden wird die Klasse von<br />

Medien, die e<strong>in</strong>e solche Substitution erlaubt, als e<strong>in</strong>dimensionaler Wellenleiter bezeichnet.<br />

Erweiterungen auf höhere Dimensionen f<strong>in</strong>det man z. B. <strong>in</strong> [Van Duyne & Smith, 1993;<br />

1995 b]. E<strong>in</strong>e vollständige Ableitung der Wellengleichung f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> [Morse, 1981] <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

den meisten Gr<strong>und</strong>lagenbüchern der Akustik oder der theoretischen Physik.<br />

Um die obige Wellengleichung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Computermodell zu implementieren, das <strong>in</strong> der<br />

Lage ist, die Differentialgleichung (3.1) ohne zeitaufwendige Differentiation für jeden<br />

beliebigen Zeitpunkt zu lösen, muß diese approximiert werden. E<strong>in</strong>e häufig verwendete<br />

Methode <strong>in</strong> der Literatur der musikalischen Akustik, e<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>er Differentialgleichung<br />

basierendes Computermodell zu implementieren, ist die sogenannte F<strong>in</strong>ite<br />

Differenzenapproximation (‚FDA‘), <strong>in</strong> der die Differentiation durch n Differenzenquotienten<br />

ersetzt wird (näheres siehe Anhang A1). Die FDA wurde <strong>in</strong> Annäherung an die numerische<br />

Simulation von Pierre Ruiz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Arbeit über schw<strong>in</strong>gende Saiten genutzt [Ruiz, 1996]<br />

<strong>und</strong> kommt auch heute noch zur Anwendung [Chaigne, 1992; Chaigne & Askenfelt, 1996].<br />

3.1.1 Die Wanderwellenlösung<br />

Als Lösung für die verlustlose e<strong>in</strong>dimensionale Wellengleichung (3.1) kommt nach<br />

[d’Alembert, 1747] jede Funktion mit beliebiger Wellenform <strong>in</strong> Frage, die sich entlang der<br />

Saite nach l<strong>in</strong>ks oder rechts mit der Geschw<strong>in</strong>digkeit c ausbreitet <strong>und</strong> zweifach nach Ort<br />

<strong>und</strong> Zeit differenzierbar ist (‚Wanderwelle‘).<br />

S<strong>in</strong>d y l <strong>und</strong> y r beliebige zweifach differenzierbare Funktionen, so läßt sich die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Klasse der Lösungen als e<strong>in</strong>e Summe rechts- <strong>und</strong> l<strong>in</strong>kslaufender Teilwellen darstellen:<br />

Damit Gleichung (3.4) für alle Wellenformen darstellbar ist, muß (∂ 2 /∂t 2 )⋅ y i = c 2 ⋅ (∂ 2 /∂x 2 ) ⋅ y i,<br />

(i = r, l) erfüllt se<strong>in</strong>, wobei die Saitensteigung zu allen Zeiten <strong>und</strong> an allen Orten sehr viel<br />

kle<strong>in</strong>er ist als 1 se<strong>in</strong> muß: ∂y/∂t

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