b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück
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4 Diskussion<br />
auf.<br />
4.10 Elektrophysiologische Eigenschaften der rauen Mikrosomen<br />
aus Canis familiaris und Saccharomyces cerevisiae im<br />
Vergleich<br />
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde neben dem Sec61-Kanal der RM-Präpara-<br />
tionen aus C. familiaris auch die Kanalaktivität aus rauen Mikrosomen aus S. cerevisiae<br />
in ihren grundsätzlichen elektrophysiologischen Eigenschaften charakterisiert.<br />
Übereinstimmend konnten beide Proben erst nach Mega 9-vermittelter Veränderung<br />
der Lipidkomposition der Mikrosomenmembran und nachfolgender Depletion der Ri-<br />
bosomen mit Puromycin, GTP und KCl mit dem planaren Bilayer fusioniert werden<br />
(3.1.1; 3.2.1). Kontrollexperimente haben gezeigt, dass weder das für die Herstellung<br />
des planaren Bilayers verwendete L-α-PC Typ IV-S noch das für die Modifikation der<br />
Lipidzusammensetzung verwendete L-α-PC oder das dabei eingesetzte Mega 9 mit po-<br />
renbildenden Proteinen kontaminiert waren. Des Weiteren fungiert Puromycin auch in<br />
Anwesenheit von GTP nicht als Ionophor (3.1.1). Entsprechend kann die beobachtete<br />
Kanalaktivität in den Hefe-Mikrosomen einer cotranslationalen, Ribosomen-assoziierten<br />
Translokonkonfiguration, dem Sec61p-, dem homologen Ssh1p- oder dem SEC’-Komplex<br />
zugeordnet werden (siehe 1.2.2). Der posttranslationale SEC-Komplex war in den un-<br />
tersuchten Proben nicht vorhanden oder lag ausschließlich im geschlossenen Zustand<br />
vor.<br />
Das Schaltverhalten der Kanalaktivität aus S. cerevisiae ist nicht von dem des Sec61-<br />
Kanals aus C. familiaris zu unterscheiden. Beide zeigen eine Vielzahl an unterschied-<br />
lichen Stromniveaus und eine hohe Variabilität der entsprechenden Schaltfrequenzen,<br />
ein energetisch bevorzugter Hauptoffenzustand kann nicht identifiziert werden. Koope-<br />
rative Schaltereignisse über alle Unterniveaus hinweg vom vollständig geöffneten zum<br />
geschlossenen Zustand sind hingegen häufig zu beobachten. Übereinstimmend lassen<br />
sich die Leitwerte im jeweiligen Häufigkeitshistogramm in zwei Klassen einteilen. Die<br />
Hauptleitwerte ergeben sich aus den Maxima der Gaußanpassungen mit 151 pS ± 2 pS<br />
(C. f.) und 209 pS ± 2 pS (S. c.), während die Unterleitwerte bei 480 pS ± 19 pS (C.<br />
f.) und 596 pS ± 10 pS (S. c.) liegen (250 mM KCl, 10 mM Mops/Tris pH 7). Die<br />
mittleren Leitwerte sind somit für den Kanal aus S. cerevisiae im Vergleich mit dem<br />
Sec61-Komplex aus C. familiaris um 20-30 % erhöht. Weiterhin ist für beide Kanalak-<br />
tivitäten ein Leckstrom charakteristisch, ein vollständiges Schließen der Kanäle bis auf<br />
0 pA tritt nicht auf.<br />
Aus den Leitwerten ergeben sich für die Abschätzung des Porendurchmessers nach Hille<br />
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