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b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück

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1.4 Calmodulin<br />

konnten zeigen, dass dieser Kanal auch für kleine ungeladene und anionische Moleküle<br />

permeabel ist. Des Weiteren variiert die Permeabilität der ER-Membran in Abhängig-<br />

keit von der Proteintranslokation (Roy und Wonderlin, 2003).<br />

Mit Hilfe Calcium-sensitiver Farbstoffe wurde die cytosolische und ER-luminale Konzen-<br />

tration freier Ca 2+ -Ionen in vivo untersucht. Dabei konnte ein Translokon-vermittelter<br />

Calcium-Ausstrom nach Behandlung des rauen ERs mit Puromycin oder Pactamycin<br />

in Verbindung mit einer Inhibierung der SERCA-ATPase mit Thapsigargin gezeigt wer-<br />

den (Lomax et al., 2002; Van Coppenolle et al., 2004; Flourakis et al., 2006; Ong et<br />

al., 2007; Amer et al., 2009). In vitro-Experimente mit rauen Mikrosomen, Puromycin<br />

und radioaktivem 45 Ca 2+ bestätigen diese Ergebnisse (Giunti et al., 2007). Puromycin<br />

induziert als Analogon der Aminoacyl-tRNA einen vorzeitigen Abbruch der Kettensyn-<br />

these im Ribosom, gefolgt vom Freisetzen der Polypeptidkette (Darken, 1964). Pacta-<br />

mycin inhibiert die Initiation der Translation (Kappen et al., 1973). Entsprechend wer-<br />

den nach Pactamycin-Behandlung keine aktiven Ribosom-Translokon-Komplexe gebil-<br />

det, nach Abschluss der Translokation inaktive Ribosom-Translokon-Komplexe werden<br />

stabilisiert. Somit wird übereinstimmend beschrieben, das der Calcium-Ausstrom vom<br />

Substrat-freien Ribosom-Translokon-Komplex vermittelt wird, ein Zustand der auch in<br />

vivo zu beobachten ist. Mehrere Studien haben ergeben, dass Ribosomen nach Been-<br />

digung der Translokation teilweise in einer stabilen Assoziation mit dem Translokon<br />

verbleiben (Borgese et al., 1973; Seiser und Nicchitta, 2000; Potter und Nicchitta, 2002;<br />

Schaletzky und Rapoport, 2006). Auch ein Screening des Drosophila-Genoms mittels<br />

RNA-Interferenz legt eine Beteiligung des Sec61-Kanals am Calcium-Ausstrom aus dem<br />

ER-Lumen nahe (Zhang et al., 2006). Flourakis et al. (2006) und Ong et al. (2007) stel-<br />

len außerdem einen physiologischen Zusammenhang zwischen Translokon-vermittelter<br />

[Ca 2+ ]ER-Depletion und der Induzierung von store-operated calcium entry- (SOCE) Pro-<br />

zessen an der Plasmamembran her.<br />

1.4 Calmodulin<br />

Eines der wichtigsten Calcium-sensorischen Moleküle eukaryotischer Zellen ist Calmo-<br />

dulin (CaM), das sowohl im Cytosol als auch im Nukleus lokalisiert ist und zu einem<br />

Großteil in membranassoziierter Form vorliegt. Es handelt sich um ein monomeres Pro-<br />

tein mit überwiegend alphahelikaler Sekundärstruktur und einem Molekulargewicht von<br />

16,7 kDa, das evolutiv hoch konserviert ist (Copley et al., 1999).<br />

Strukturell zeigt Calmodulin zwei globuläre, homologe Domänen an N- und C-Terminus,<br />

die über eine α-Helix miteinander verbunden sind (Abbildung 1.2). Jede der Domänen<br />

besitzt zwei helix-loop-helix- (hlh) Motive, die auch als EF-Hand-Motive bezeichnet<br />

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