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b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück

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4 Diskussion<br />

4.1 Fusion der Proben mit dem planaren Bilayer<br />

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden sowohl co- als auch posttranslationale Prä-<br />

parationen des Translokons sowie der aufgereinigte Sec61-Komplex aus Canis familia-<br />

ris elektrophysiologisch charakterisiert. Raue Mikrosomen (RM), Puromycin-Kalium<br />

gewaschene raue Mikrosomen (PKRM) und Proteoliposomen mit aufgereinigtem Sec61-<br />

Komplex konnten erst nach Detergens-vermittelter Veränderung der Lipidkomposition<br />

der Liposomenmembranen mit dem planaren Bilayer fusioniert werden (3.1.1). Die Prä-<br />

senz eines ionenleitenden Kanals in der Membran der Probenliposomen ist eine essenziel-<br />

le Voraussetzung für diesen Vorgang (siehe 2.3.8). Der Sec61-Kanal lag in den Ausgangs-<br />

präparationen somit wahrscheinlich in einem geschlossenen, für Ionen impermeablen<br />

Zustand vor. Verschiedene Arbeiten haben einen Einfluss der Lipidumgebung auf die<br />

Proteintranslokation des Sec61- sowie des homologen SecYEG-Translokons beschrieben<br />

(van Voorst und de Kruijff, 2000; van Dalen und de Kruijff, 2004), während in elek-<br />

trophysiologischen Experimenten keine Veränderungen der Kanaleigenschaften in Ab-<br />

hängigkeit von der Membranzusammensetzung festgestellt werden konnte (Simon und<br />

Blobel, 1991). Es hat sich herausgestellt, dass eine einfache Vermischung der Lipide in<br />

den Membranen der Probenliposomen mit L-α-PC mittels Beschallung mit Ultraschall<br />

und anschließenden Gefriertau-Zyklen nicht ausreichend für eine erfolgreiche Inkorpora-<br />

tion der Proben in den planaren Bilayer war. Für die Ionenkanalaktivität der im Rahmen<br />

dieser Arbeit verwendeten Proben war somit nicht alleine die Lipidzusammensetzung<br />

(Wirth, 2003), sondern die Anwesenheit von Detergens während der Lipidmodifikation<br />

entscheidend. Auch der aufgereinigte, in Anwesenheit von DeoxyBigCHAP in L-α-PC-<br />

Liposomen rekonstituierte Sec61-Komplex konnte erst nach Solubilisieren der Proteoli-<br />

posomen mit Mega 9 und anschließendem Entfernen des Detergens mittels Dialyse in<br />

den Bilayer eingebracht werden. Somit liegt nahe, dass die Ionenkanalaktivität durch<br />

Mega 9-vermittelte Veränderungen am Sec61αβγ-Komplex induziert wurde. Biochemi-<br />

sche Experimente haben ergeben, dass die Funktionalität des Translokon-Komplexes in<br />

Bezug auf die Proteintranslokation auch nach Mega 9-Behandlung erhalten bleibt (per-<br />

sönliche Kommunikation mit Dr. Martin Jung, <strong>Universität</strong>sklinikum des Saarlandes,<br />

Homburg).<br />

Die Fusionsrate der rauen Mikrosomen nahm nach Depletion der Ribosomen durch Be-<br />

handlung der Probe mit Puromycin, KCl und GTP deutlich zu (3.1.1). Entsprechend<br />

weist der Kanal im Komplex mit einem Ribosom und naszierender Polypeptidkette keine<br />

nennenswerte Ionenpermeabilität auf. Diese Beobachtung ist konsistent mit den Ergeb-<br />

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