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b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück

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2.3 Elektrophysiologische und biophysikalische Methoden<br />

Da über die Länge der Verengungszone im Fall des Sec61-Kanals keine Informationen<br />

vorlagen, wurden verschiedene Werte zwischen 5 Å und 50 Å bei vollständiger Durch-<br />

spannung der Membran berücksichtigt. Die spezifische Leitfähigkeit des verwendeten<br />

Puffers (250 mM KCl, 10 mM Mops/Tris pH 7) wurde mit einem Konduktometer<br />

(WTW LF3000) mit 31,5 mS · cm −1 bestimmt, was einem spezifischen Widerstand von<br />

31,7 Ω · cm entspricht. Smart et al. (1997) konnten zeigen, das der spezifische Wider-<br />

stand einer Lösung in den Porenregionen von Kanälen mit bekannter Kristallstruktur<br />

deutlich höher ist als im sie umgebenden Medium. Entsprechend wurde der Messwert<br />

um den von Smart et al. (1997) vorgeschlagenen Faktor von 5 auf 158,5 Ω · cm korrigiert.<br />

Die Berechnung der Porengröße erfolgte mit dem Programm Mathcad 2001.<br />

2.3.15 Berechnung der Offenwahrscheinlichkeit<br />

Den Schaltereignissen eines Kanals liegen Veränderungen der Proteinkonformation zu-<br />

grunde. Dabei entspricht jeder stabile Zustand (im idealisierten Fall nur zwei: offener<br />

und geschlossener Kanal) einem Energieminimum. Für die Überwindung der Energie-<br />

barriere zum nächsten Offenzustand reicht im Allgemeinen die thermische Energie des<br />

Systems aus. Der Offenzustand eines Kanals kann von der angelegten Spannung abhän-<br />

gig sein, wenn Ladungen im Protein auf das angelegte elektrische Feld reagieren (gating<br />

charges; Hille, 2001, Seite 56ff., 603ff.) und damit die Energiebarriere zwischen zwei<br />

stabilen Offenzuständen herabgesetzt wird.<br />

Um die Offenwahrscheinlichkeiten zu bestimmen, wurden die Halbkammern symme-<br />

trisch perfundiert, die Klemmspannungen wie unter 2.3.9 geschildert für eine Minute<br />

angelegt und die resultierende Stromantwort kontinuierlich aufgezeichnet. Zur Auswer-<br />

tung wurde jeweils der mittlere Strom des maximalen Offenzustandes zum Mittel über<br />

die gesamte Minute ins Verhältnis gesetzt und die so erhaltenen Offenwahrscheinlich-<br />

keiten gegen die angelegten Klemmspannungen aufgetragen. Sollte der Einfluss eines<br />

Effektors auf die spannungsabhängige Offenwahrscheinlichkeit des Kanals untersucht<br />

werden, so wurde erst ein Referenzprotokoll ohne Effektor aufgenommen. Die Offen-<br />

wahrscheinlichkeit wurde daraufhin als Quotient aus dem mittleren Strom der einminü-<br />

tigen Stromspur nach Zugabe des Effektors und dem mittleren Strom des maximalen<br />

Offenzustandes vor Effektorzugabe berechnet.<br />

2.3.16 Mean-Variance Plot<br />

Für eine Betrachtung von zeitlich sehr dicht aufeinander folgenden Schaltereignissen<br />

hat sich die Mean-Variance Darstellung der Stromdaten als sehr hilfreich erwiesen. Mit<br />

der herkömmlichen Datendarstellung als Stromspur oder Stromhistogramm lassen sich<br />

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