b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück
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3.1 Charakterisierung des Sec61-Komplexes aus Canis familiaris<br />
so kann man anhand der Leitwerte von einer Veränderung des Porendurchmessers von<br />
5-7 Å für den Hauptleitwert und von 12-14 Å für den Unterleitwert ausgehen. Der<br />
maximale Porendurchmesser liegt im Bereich von 30-34 Å.<br />
3.1.10 Regulation des Sec61-Komplexes durch Calmodulin<br />
3.1.10.1 Biochemische Ergebnisse<br />
Es ist bekannt, dass das cytosolische Protein Calmodulin (CaM) viele Ionenkanäle Calci-<br />
umabhängig reguliert (siehe 1.4). Um zu untersuchen ob CaM mit dem Sec61-Komplex<br />
interagiert wurden Coflotationsexperimente durchgeführt. 50 µl Proteoliposomen mit<br />
aufgereinigtem, rekonstituierten Sec61-Komplex wurden in An- und Abwesenheit frei-<br />
er Ca 2+ -Ionen mit 800 ng Rhodamin-6G-gelabeltem Calmodulin (CaM-R6G) inkubiert<br />
und über einen diskontinuierlichen Nycodenzgradienten flotiert (2.2.1). In Kontrollex-<br />
perimenten wurden die für die Rekonstitution des gereinigten Sec61-Komplexes verwen-<br />
deten, Protein-freien L-α-PC Liposomen sowie Proteoliposomen mit der aufgereinigten<br />
Proteintranslokase der äußeren Mitochondrienmembran Tom40 aus S. cerevisiae und<br />
dem aufgereinigten Sec61-homologen SecYEG-Komplex aus der Plasmamembran von<br />
E. coli auf Interaktionen mit CaM untersucht. Die Ergebnisse der Experimente sind in<br />
Abbildung 3.10 dargestellt.<br />
Da Proteoliposomen eine geringere Dichte als lösliche oder denaturierte Proteine besit-<br />
zen, wandern sie im Gradienten in entsprechende Fraktionen und es kommt zu einer<br />
Auftrennung der Probe. Findet eine Bindung der löslichen Proteine an die rekonstitu-<br />
ierten Membranproteine statt, so kann eine Colokalisation im Gradienten beobachtet<br />
werden, während freie lösliche Proteine in den dichten Fraktionen des Gradienten ver-<br />
bleiben.<br />
Calmodulin flotiert in Anwesenheit von freiem Calcium mit den Proteoliposomen mit<br />
aufgereinigtem Sec61-Komplex aus den hohen Nycodenzdichten in die Fraktionen mit<br />
niedrigen Dichten (Abbildung 3.10 a). Wird Ca 2+ im verwendeten KCl-Puffer (100 mM<br />
KCl, 10 mM Mops/Tris pH 7) mit 10 mM EGTA zu einer Konzentration von ca. 40 pM<br />
chelatiert (Portzehl et al., 1964, http://www.entropy.brneurosci.org/egta.html), so kann<br />
ebenfalls eine Colokalisation des Calmodulins mit Sec61α im Gradienten beobachtet<br />
werden (Abbildung 3.10 b). Dabei befinden sich in Anwesenheit von Ca 2+ 74 % des<br />
eingesetzten Calmodulins und 98 % des eingesetzten Sec61α in den Nycodenzdichten<br />
2 %, 5 % und 10 %, in Abwesenheit von Calcium lokalisieren 58 % des CaM und 94 %<br />
des Sec61α in diesen Fraktionen.<br />
In Kontrollexperimenten kann weder eine Coflotation von CaM mit Proteoliposomen<br />
mit aufgereinigtem, rekonstituierten Tom40, noch mit aufgereinigtem, rekonstituierten<br />
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