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b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück

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4 Diskussion<br />

oder mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit zu vergleichen.<br />

4.3 Konzentrationsabhängigkeit des Leitwertes<br />

Die Leitwerte des Sec61-Kanals aus RM-Präparationen zeigen eine Zunahme mit an-<br />

steigender KCl-Elektrolytkonzentration (3.1.4). Für den großen Leitwert kann dabei bis<br />

zu einer KCl-Aktivität von 1146 mM ein linearer Zusammenhang festgestellt werden.<br />

Der zugehörige Leitwert wurde mit 4492 pS ± 56 pS ermittelt. Dieses deutet auf einen<br />

wassergefüllten Kanal mit großem Porendurchmesser hin, den K + - und Cl − -Ionen bis zu<br />

einer Elektrolytkonzentration von mindestens 2 M ungehindert permeieren können. Die<br />

Daten für den kleinen Leitwert können mit einer Sättigungsfunktion angepasst werden,<br />

es ergibt sich ein Sättigungsleitwert GMax von 720 pS ± 49 pS. Der Unterschied in den<br />

Werteverläufen legt nahe, dass Stromänderungen im Bereich des kleinen Leitwertes im<br />

Vergleich zum großen Leitwert durch einen Kanal mit deutlich kleinerer Porendimen-<br />

sion hervorgerufen werden, anstatt auf einem teilweisen Schließen einer großen Pore<br />

zu beruhen. Dieses lässt sich gut durch ein Multipore-Modell erklären, bei dem zwei<br />

Sec61-Komplexe sowohl jeweils einen niedrigen Sättigungsleitwert zeigen, als auch eine<br />

konsolidierte Pore mit deutlich höherem Sättigungsleitwert konstituieren können.<br />

Computergestützte Simulationen der Ionenpermeation durch weite Kanäle wie OmpF<br />

aus E. coli haben ergeben, dass sich die Ionen auf differenzierten Trajektorien durch<br />

die wassergefüllte Pore bewegen (Schirmer und Phale, 1999; Im und Roux, 2002a; Im<br />

und Roux, 2002b). Anionen und Kationen befinden sich dabei vor allem in der Restrik-<br />

tionszone in räumlicher Nähe zueinander, so dass es zur Ionenpaarbildung kommen<br />

kann. Auch unter nicht-sättigenden Elektrolytbedingungen permeiert ein Teil der K + -<br />

und Cl − -Ionen den Kanal als Ionenpaar (Im und Roux, 2002b), eine Unabhängigkeit der<br />

Ionenpermeation liegt also auch für einen linearen Werteverlauf der Sättigungsfunktion<br />

nicht vor. Mit steigender Ionenkonzentration sind die möglichen Wege durch die Pore<br />

zunehmend mit Ionen besetzt, so dass es mehr und mehr zu elektrostatischer Abstoßung<br />

zwischen gleichgeladenen Ionen kommt und letztendlich keine zusätzliche Besetzung<br />

der Trajektorien mehr möglich ist. Ist die Energiebarriere für die Besetzung weiterer,<br />

energetisch ungünstiger Bahnen im Kanal zu hoch, so kommt es zu einer Sättigung des<br />

Leitwertes.<br />

4.4 Umkehrpotenzial und Selektivität<br />

Das Umkehrpotenzial des Sec61-Kanals aus RM-Präparationen sowie aus Proteolipo-<br />

somen mit aufgereinigtem Sec61-Komplex wurde aus unter asymmetrischen Elektrolyt-<br />

bedingungen aufgenommenen Stromspuren und Spannungsrampen ermittelt. Aus den<br />

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