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b a c - repOSitorium - Universität Osnabrück

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4 Diskussion<br />

vom elektrischen Feld in der Membranebene bewegen und so die stabilen Konformatio-<br />

nen des Kanals bestimmen (Hille, 2001, Seite 56ff., 603ff.). Der beobachtete Verlust des<br />

spannungsabhängigen Schließens des Sec61-Kanals in Anwesenheit von LaCl3 und AlCl3<br />

legt nahe, dass es nach Zugabe der trivalenten Kationen zu einer Abschirmung der ga-<br />

ting charges in der Sec61-Pore kommt. Da dieser Effekt bei ausschließlicher Zugabe von<br />

La 3+ bzw. Al 3+ in eine der beiden Messkammern nur auftrat, wenn das Ion aufgrund<br />

seiner Ladung bei der angelegten Klemmspannung in die Pore getrieben wurde, handelt<br />

es sich um eine elektrophoretische Interaktion der Kationen mit dem Kanal.<br />

4.7 Abschätzung des Porendurchmessers aus den Leitwerten<br />

Der Porendurchmesser des Sec61-Kanals wurde nach Hille (2001) aus den ermittelten<br />

Leitwerten abgeschätzt. Diese Methode kann nur als grobe Näherung gesehen werden,<br />

da das zugrundeliegende Modell von einem idealisiert zylinderförmigen Kanal ausgeht,<br />

durch den die Ionen unabhängig voneinander und ohne Wechselwirkung mit instrinsi-<br />

schen geladenen oder polaren Gruppen permeieren.<br />

Es hat sich gezeigt, dass der spezifische Widerstand einer Elektrolytlösung in einer Pore<br />

deutlich vom spezifischen Widerstand der umgebenden Lösung abweicht. Diesbezüglich<br />

haben Smart et al. (1997) aus Vergleichen von experimentell ermittelten Leitwertdaten<br />

mit Kristallstrukturen von bekannten Kanälen einen Korrekturfaktor von 5 abgeleitet.<br />

Eine hochaufgelöste Struktur des Sec61-Komplexes konnte bisher nicht aufgeklärt wer-<br />

den. Legt man die Kristallstruktur des Sec61-homologen SecY-Komplexes aus M. jan-<br />

naschii zugrunde, so ist von einer kurzen Restriktionszone im Sec61-Kanal auszugehen<br />

(Van den Berg et al., 2004). Menetret et al. (2008) haben gezeigt, dass die SecYEβ-<br />

Kristallstruktur ohne große Veränderungen in die mittels Cryo-Elektronenmikroskopie<br />

gewonnene Elektronendichtekarte des Sec61-Komplexes aus C. familiaris eingepasst wer-<br />

den kann. Dieses Ergebnis gibt einen Hinweis darauf, dass der Sec61- und der SecY-<br />

Komplex eine übereinstimmende 3-D-Struktur aufweisen könnten. Ausgehend von einer<br />

Länge der Restriktionszone von 5-10 Å ergeben sich Änderungen im Porendurchmesser<br />

von 5-7 Å für den Hauptleitwert und von 12-14 Å für den Unterleitwert des Sec61-Kanals<br />

aus RM-Präparationen (3.1.9). Der maximale Porendurchmesser liegt im Bereich von<br />

30-34 Å. Diese Werte stimmen gut mit Abschätzungen des Porendurchmessers aus den<br />

Leitwerten des Sec61-Kanals in früheren Studien überein (Wirth, 2003; Erdmann, 2004).<br />

Saparov et al. (2007) haben aus elektrophysiologischen Experimenten mit dem über<br />

Disulfidbrücken im Offenzustand fixierten SecY-Komplex aus E. coli Durchmesser von<br />

7,4 Å und 14,6 Å für Leitwerte von 202 pS und 940 pS in 150 mM KCl bei einer Länge der<br />

Restriktionszone von 30 Å approximiert. Unter Berücksichtigung des Korrekturfaktors<br />

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