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Qualitätsmanagement im Call Center - Prospektiv Gesellschaft für ...

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Kapitel 1: Einführung<br />

und/oder schwer vorhersagbaren Anrufvolumen jedoch ein kaum zu bewältigendes<br />

Bravourstück. Eine kontinuierliche Kompetenzentwicklung wird über die bereits<br />

beschriebenen Problemstellungen hinaus dadurch erschwert, dass es häufig nur<br />

eine geringe Zahl von Stellen gibt, auf die „hin“ entwickelt werden kann. Vorbildliche<br />

PE-Konzepte weisen daher eine hohe Zielgerichtetheit, Bedarfsorientierung<br />

und Transparenz aus (Was benötigt das Unternehmen, was die Mitarbeiter? Was<br />

ist wünschenswert und möglich?). Einzelne Instrumente sind miteinander verknüpft<br />

(z.B. Einarbeitung und weiterführende Qualifizierung oder Coaching und nachfolgende<br />

„off the job“ Schulungen) und die Entwicklungsschritte und –potenziale der<br />

Mitarbeiter werden systematisch erfasst und dokumentiert. Dies bildet die Basis <strong>für</strong><br />

Weiterentwicklung, sei es horizontal (neues Projekt, second level etc.) oder vertikal<br />

(Supervisor, Teamleiter etc.). Darüber hinaus wird regelmäßig und unter Einbeziehung<br />

der Mitarbeiter geprüft, inwieweit die Vorgehensweisen <strong>im</strong> Rahmen der Personalentwicklung<br />

zweckmäßig sind und wo Verbesserungsmöglichkeiten liegen.<br />

� Wissensmanagement: In Kundengesprächen erfahren die Agenten häufig mehr<br />

über Bedürfnisse, Änderungen und Neuigkeiten als der Auftraggeber vermitteln<br />

kann oder will. Auf der anderen Seite sind sie häufig mit Fragen und Situationen<br />

konfrontiert, <strong>für</strong> die (noch) keine Kompetenzen vorliegen. Exzellente Unternehmen<br />

haben <strong>für</strong> diese Fälle Verfahrensregelungen <strong>im</strong>plementiert (Wissensdatenbanken,<br />

Eskalationsmechanismen etc.) und es ist Kultur, dem Auftraggeber oder den internen<br />

Serviceabteilungen <strong>im</strong>mer einen Schritt voraus zu sein. Dass die Technik hier<br />

nur eine Nebenrolle spielt, ist deutlich: tatsächliche Erfolgsfaktoren sind eine hohe<br />

Mitarbeiterkompetenz, transparente Prozesse und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

unter den Agenten. Darüber hinaus braucht ein funktionierendes Wissensmanagement<br />

<strong>im</strong>mer eine Kultur des Vertrauens und des Verantwortungsbewusstseins.<br />

Im Wesentlichen entsteht dies durch partizipative Führung, Beteiligungsorientierung<br />

und dem Vorhandensein bzw. Gewähren von Handlungsspielräumen.<br />

� Förderung von Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit; dieses Thema ist nicht nur<br />

relevant, wenn es um die Senkung der häufig beklagten Fehlzeiten und Fluktuationszahlen<br />

in der „Branche“ geht. Vielmehr hängt vom Engagement der Mitarbeiter<br />

auch die Gesprächsqualität und damit die Kundenzufriedenheit ab. Neben<br />

den sogenannten extrinsischen Faktoren (und hier vor allem natürlich dem Gehalt),<br />

stellten sich bei Unternehmen mit hoher Mitarbeitermotivation folgende Erfolgsfaktoren<br />

heraus: umfangreiche und kontinuierliche Qualifizierung, hohe Beteiligung<br />

sowie das Vorhandensein von formellen (z.B. regelmäßige Meetings) und<br />

informellen Kommunikationsmöglichkeiten. Erstaunlicherweise ist gerade Letzteres<br />

in vielen <strong>Call</strong> <strong>Center</strong>n nicht ausreichend gegeben aber zentral <strong>für</strong> den Abbau von<br />

emotionaler Anspannung sowie <strong>für</strong> den Austausch untereinander und damit wiederum<br />

<strong>für</strong> die Kompetenzentwicklung.<br />

Zu diesen Stellhebeln der internen Servicequalität finden Sie in den folgenden Kapiteln<br />

ausführlich beschriebene, praktisch erprobte Beispiele. Die besondere Herausforderung<br />

bei der Gestaltung besteht dabei stets in der richtigen Balance zwischen Standardisierung<br />

und Flexibilität: einerseits erfordern unterschiedlichste und schnell wechselnde<br />

Projekte ein hohes Maß an Flexibilität, andererseits werden einheitliche Standards<br />

und Systematisierungen benötigt, um Abläufe zu beschleunigen, (wiederkehrende)<br />

Fehler zu vermeiden und kontinuierliche Verbesserungen erst zu ermöglichen.<br />

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