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Qualitätsmanagement im Call Center - Prospektiv Gesellschaft für ...

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Kapitel 6: Das Exper<strong>im</strong>ent: "Selbstorganisation <strong>im</strong> <strong>Call</strong> <strong>Center</strong>"<br />

� Selbstorganisation bedeutet: strategische Entscheidungsfindungen in Gemeinschaft<br />

ohne hierarchische Struktur, taktische Entscheidungen <strong>im</strong> Kundendialog<br />

erfolgen nach dem Subsidiaritätsprinzip. Wo sie anfallen, wird entschieden<br />

und nicht nach dem „Winterthur Prinzip“, einmal rauf bis zur Unternehmensleitung<br />

und wieder herunter, weil bis dahin der Kunde ersoffen ist. Hierarchien<br />

wären <strong>für</strong> die Tekomedia zu Beginn ohnehin zu kostspielig gewesen.<br />

� An die Stelle der homogenen Corporate Identity der Identitätslosen tritt die<br />

Förderung der individuellen Strategien des Kundendialogs und des Arbeitens<br />

überhaupt. Die kulturelle Vielfalt der Unternehmenskultur soll dem Endkunden<br />

(dem Anrufer) den Eindruck vermitteln, <strong>im</strong>mer eine echte Persönlichkeit am<br />

Apparat zu haben und nicht beliebig austauschbare „Dummies“ – dies lässt<br />

auch dem Kunden mehr Spielraum zur Gestaltung des Dialogs.<br />

� Zentrale Steuerungen der Unternehmensgeschicke sind nicht notwendig. Die<br />

soziale Kompetenz aller Beteiligten führt `autopietisch´ - also in selbstablaufenden,<br />

natürlichen Prozessen zu besseren Ergebnissen als eine klassische<br />

Unternehmenshierarchie.<br />

� Alle Tätigkeiten stehen jedem offen und keiner darf sich der Telefonie verweigern.<br />

Abb. 6-1 verdeutlicht die Grundgedanken selbstorganisierten Arbeitens:<br />

Grundlagen und Bestandteile erfolgreicher Selbstorganisation eines Unternehmens<br />

Sachebene Beziehungsebene<br />

Systemebene Beziehungsgrundlagen<br />

Ziele, Visionen, Ideen egalitärer Organisationen<br />

• Vorstellung von persönlicher, gemeinsamer<br />

Verantwortung<br />

• Entscheidungskultur<br />

• Vorstellung vom Prozess demokratischer<br />

Organisationsentwicklung<br />

• Ziel: Opt<strong>im</strong>ierung des individuellen, kollektiven und<br />

gesellschaftlichen Vorteils<br />

88<br />

Selbstvertrauen, Vertrauen <strong>für</strong> sich selbst<br />

• Vertrauen in die gemeinsame Verantwortungsfähigkeit<br />

• Freude an kontroverser Diskussion und<br />

Meinungsvielfalt<br />

• Fähigkeit, die eigene Meinung überst<strong>im</strong>men zu<br />

lassen<br />

• Wunsch, zusammen mit anderen die gemeinsame<br />

berufliche Zukunft zu gestalten<br />

Gestaltungsebene Beziehungserklärung<br />

Vertragsgestaltung einer partizipativen<br />

Organisation<br />

• z.B. in der Rechtsform einer Genossenschaft, GmbH<br />

• Bewertung und Gewichtung von Leistung, Verantwortung,<br />

Erfahrung, Belastung<br />

• Steuerungs-, Kontrollkonzept, um Wertschöpfung<br />

und den persönlichen und gemeinsamen Einfluss<br />

zur Nutzenopt<strong>im</strong>ierung transparent zu machen<br />

• Teamentwicklung,<br />

• persönliche Lebens- und Berufsplanung<br />

Sozialverträge, Übereinkünfte, Leitsätze,<br />

Abkommen<br />

• Offenlegung der persönlichen Bewertung und<br />

Gewichtung von Leistung, Verantwortung, Erfahrung,<br />

Belastung<br />

• Klärung der Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung<br />

und Leitung zu übernehmen<br />

• Klärung der Erwartung an Leitung und Gefolgschaft<br />

• Klärung der Erwartung an Kontrolle von Leitung und<br />

Selbstkontrolle<br />

Abb. 6-1: Grundlagen erfolgreicher Selbstorganisation (nach C. Bartning, 1986)

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