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Die Wirtschaftskrise 2008 und der Staat99Titel in kleinere Einheiten aufgesplittet, mit anderen Titeln aller Arten gemixt,und schließlich verkaufte sie die Wall Street auf US-amerikanischem und demWeltmarkt. Von Athen bis Manila wurden Käufer durch die hohen Profitratenangelockt, die durch verschiedene Strukturfonds von Lehman Brothers offeriertwurden, wobei ihnen jegliche Kenntnis der Quellen dieser Raten abging.Als die Märkte wuchsen, waren die Banken zu Hause bereit, den armen BevölkerungsschichtenDarlehen zu geben, ungeachtet von deren (Un-) Fähigkeit,diese zurückzubezahlen, und zwar genau so lange, wie es weltweit eine Nachfragenach diesen Titeln gab. In einer Periode geringer Inflation und Profitratenwar das System bereit, in Titel zu investieren, die hohe Risiken bergen, eben solange, wie es „Hochgewinn-Produkte“ anbieten musste.Die „Darlehen für Arme“ erreichten ein Billion Dollar. Eine andere Billionbestand aus kurzfristigen Anleihen der großen Unternehmen, die Direktkreditevon Investoren, nicht von Banken erhalten. Eine weitere Billion bildendie Anleihen öffentlicher Institutionen (lokale Einrichtungen, Universitätenund andere). Diese drei Billionen waren Teil des Finanzialisierungsprozesses,der Titel aller Art hervorbrachte.Er stellte 25 % des US-amerikanischen BSP dar, oder, in globalen Terminiausgedrückt, 5 % des globalen Einkommens. Tatsächlich wurde er zum wichtigstenExport-Sektor der US-Wirtschaft.Parallel dazu wurden diese neuen Finanzinstrumente selbst in traditionellenKreditbereichen verwendet. Viele Staaten Osteuropas erhielten beispielsweisekurzfristige Kredite von internationalen Banken, allerdings in Formvon Swaps. Als, in der Mitte der Krise, ihre Währungen abgewertet waren,mussten sie ihre Darlehen in zuvor festgelegten Wechselkursen abzahlen, waspraktisch unmöglich war.Die „Finanzrevolution“ schien jedermann Vorteile zu verschaffen. So lange,wie die Hauspreise stiegen, fanden sich die „Armen“ in einer Situation jährlichenGewinns. Neben ihren traditionellen Aktivitäten fanden die Banken einneues Gebiet wirtschaftlichen Handelns, nämlich das Handeln mit Anleihenund Versicherungen, und dafür forderten sie die Außerkraftsetzung der Gesetzgebungvon 1933, welche ihr Engagement in Invest-Aktivitäten verboten hatte.Diese Gesetzgebung wurde zunächst unter Clinton revidiert, und zwar in Austauschmit der Provision von Darlehen für die „Armen“, und dann zwischen2001 und 2003 durch die Bush-Administration praktisch abgeschafft. Die WallStreet befand sich auf dem Höhepunkt der größten Euphorie aller Zeiten.In seiner zweiten Amtszeit versprach Bush „ein neues Heim für jede amerikanischeFamilie“, ungeachtet der stagnierenden Löhne und des Kürzensder Sozialleistungen, und Greenspan stellte sich selbst in seinem Buch alsdenjenigen dar, der das neue „amerikanische Wunder“ geschaffen habe. DasWirtschaftswachstum basierte mehr als ein Jahrzehnt lang auf Neubau und

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