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148 Barbara Rauchwarterzung für ihr Engagement zu ersuchen. Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheitsollen im Dienst des Lebens stehen. Erwerbsarbeit wird unterschiedlich bewertet,immer noch verdienen Frauen in vielen Arbeitsbereichen bei gleicher Leistungbis zu 30 % weniger als Männer.Der auf Erwerbsarbeit reduzierte Arbeitsbegriff wird hinterfragt (166). 2 AlsFormen der Prekarisierung der Arbeit werden flexibilisierte Teilzeit- und geringfügigeBeschäftigungen, Leiharbeit, Werkverträge und die Scheinselbständigkeitsowie atypische Beschäftigungsverhältnisse (168) benannt, die in hohem MaßeMigrantInnen und Frauen betreffen. Karenzzeiten erlauben ihnen selten dieRückkehr an den früheren Arbeitsplatz. Alleinerziehende Frauen geraten trotzoder gerade wegen Kindergeldaktionen in eine Art Abwärtsspirale. Fast alle Betroffenengehören zur Gruppe der „working poor“. Es wird deutlich: Armut istweiblich, 3 und Armut macht krank (170). Die Zahl der Menschen, die unter oderan der Armutsgrenze leben müssen, ist im jüngsten Sozialbericht der österreichischenNationalbank bereits höher ausgewiesen als im Sozialwort.235.000 Personen leben heute in Haushalten mit Armut, bei den erwerbstätigenAlleinerziehenden hat sich die Rate der Armutsgefährdung gegenüber 1999 aufmehr als 32 % verdoppelt. Die aktuellen Daten des Sozialberichtes sind ein Anlass,um die Umsetzung des Prozesses „Vom Sozialwort zu sozialen Taten“ energischvoranzutreiben. Wirtschaft muss mehr sein als der Markt (190), und politischeEntscheidungen sollen auf das Gemeinwohl zielen und der Ungleichverteilungvon Einkommen, Vermögen und Beteiligungschancen gegensteuern (191).Die Kirchen wollen sich daher für ein zusätzliches Kriterium für wirtschaftpolitischeEntscheidungen engagieren, das eine Sozial-, Geschlechter- und Umweltbilanzausweist. Sie treten auch ein für die solidarisch organisierte Absicherungzentraler Lebensrisiken und denken eine bedingungslose Mindestsicherungan. Gewarnt wird vor der Preisgabe des Umlagesystems zugunsten von Versicherungen,die über Anlagen vom Kapitalmarkt und den Börsen abhängigsind (219). Die Kirchen treten für einen aktiven Sozialstaat ein, für die Valorisierungdes Pflegegeldes und den gesicherten Zugang zu Grundversorgungsgüternwie Wasser, Energie, öffentlicher Transport, Bildung und Gesundheit.Christen sind aufgefordert, von dem biblischen Fundament aus den gemeinsamenWeg vom Sozialwort zu sozialen Taten mitzugehen.In einem weltweiten ProzessDas ökumenische Sozialwort der österreichischen Kirchen ordnet sich in einengrößeren Zusammenhang ein. Ökumene meint ursprünglich den ganzenErdkreis. Christliche Kirchen sahen sich schon früh als Teil einer spirituellenGlobalisierung. Aber erst zu Ende des 19. Jahrhunderts erkannte man denbeschränkten Horizont von Nationalismus und Konfessionalismus. Schritte

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