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20Leo Gabrielbel wie Gummi erwiesen hat, ohne die Kernfrage zu berühren: Können unterden gegebenen Umständen in Honduras überhaupt faire Wahlen stattfinden?Die Notwendigkeit internationaler SolidaritätDie honduranischen sozialen Bewegungen, die sich mittlerweile unter demSchirm der Frente Nacional contra el Golpe (Nationale Front gegen denPutsch) zusammengeschlossen haben, haben dem Wahlprozess ein klares„Nein“ erteilt. Ursprünglich wollten sie die Kandidatur von Carlos H. Reyesunterstützen, eines Gewerkschafters und Aktivisten des Weltsozialforums,der während einer friedlichen Demonstration von der Polizei schwer verletztworden war. Darüber hinaus wiesen sie deutlich auf die dringende Notwendigkeiteiner „consulta“ hin, um eine verfassungsgebende Versammlung vorzubereiten,ob nun die EU, die USA oder selbst Zelaya dies akzeptieren oder nicht.In diesem Sinne geht das politische Ziel der Bewegungen weit über diesogenannte „Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung“ und dieRückkehr von Präsident Zelaya hinaus. Es ist auf einen sozialen Wandel ausgerichtet,der nur durch eine Veränderung der politischen Struktur im Sinneder Etablierung einer wahrhaft partizipatorischen Demokratie in Honduraserreicht werden kann – und dies zum ersten Mal in der Geschichte des Landes!Aus diesem Grunde hat die honduranische Widerstandsbewegung eine andereArt von Unterstützung dringend nötig, als sie die „internationale Gemeinschaft“bereit ist zu geben. Je länger der Kampf des honduranischenVolkes anhält, je mehr er anwächst, desto mehr brauchen diese Bewegungenpolitische und ökonomische Unterstützung der unterschiedlichen zivilgesellschaftlichenNetzwerke weltweit.Wegen seiner geopolitischen Lage und seiner relativen Schwäche ist Honduraszur Zielscheibe der in- und ausländischen Neocons und der extremenRechten geworden – weil diese sich bewusst sind, dass sie mit dem politischenWeggang von George W. Bush einen ihrer stärksten Posten verloren haben.Mit dem Staatsstreich vom 28. Juni füllte Honduras diese Lücke aus und wurdezum Schlachtfeld, auf dem die reaktionärsten Kräfte des Kontinents ihreblutigen Strategien für ein Comeback auf globaler Ebene ausprobieren. Lasstuns Ausschau halten, wer der nächste sein wird!Nachsatz: Die Masken abnehmenDie bereits alarmierende Übernahme der honduranischen Machtstrukturendurch das Militär wurde zu einem Albtraum, als Präsident Zelaya drei Monatenach dem Putsch plötzlich in der Brasilianischen Botschaft in Tegucigalpaerschien. Für einen Moment hegte das honduranische Volk die Hoffnung,

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