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168Frances Fox PivenJedoch – das sind alte Strategien. Nicht, dass sie nutzlos wären. Aber es sindschwache Strategien, zu schwach im Kontext der Deindustrialisierung, derbesonderen Kräfte, über die die Unternehmer im Resultat der Globalisierungverfügen, der enormen politischen Maschinerie, die das Business in den letzten30 Jahren geschaffen hat, um die Regierung zu beherrschen. Das sind machtvolleGegen-Tendenzen.Ich denke, die arbeitenden Menschen, möglicherweise nicht die Gewerkschaften,brauchen neue Strategien. Ich denke, da gibt es schwache Fünkchen. NeueStrategien, die ihren Vorteil ziehen aus den neuen Machtquellen, welche aus derneoliberalen Globalisierung und der lean production resultieren. Es gibt schwacheFünkchen neuer Strategien; das ist nicht der alte Bestand. Einige Gewerkschaften,besonders die Service Employees International Union (SEIU) in den USA, bemühensich, die sektorale gewerkschaftliche Organisationsdichte zu erhöhen, wobeisie die alten gewerkschaftlichen Rechtsarrangements aushebeln, so dass einebestimmte Gewerkschaft in einer Gewerkschaftsaktion eine größere Anzahl vonArbeitern eines bestimmten Sektors leitet: Das ist ein Herangehen. Ein anderesHerangehen besteht in dem, was „corporate strategies“ genannt wird. Das sindVersuche, die verwundbaren Stellen von Investoren herauszubekommen.Wir machen da eine große Aufstellung. Wir wissen, dass sie zu einem gewissenAusmaß, aber vielleicht nicht ausreichend, durch Arbeiter verwundbar sind, undvielleicht haben wir diese Arbeiter noch nicht organisiert. Doch sind sie auchdurch bestimmte Geschäftspartner verwundbar, durch Investoren, große Verbraucher.Wir wollen all diese Verwundbarkeiten kennen und herausfinden, wiewir durch deren Anzapfen zu mehr Kraft gelangen können. Allerdings gibt es,meine ich, ein Problem in dieser Art von Strategie, das darin besteht, dass dieArbeiter keinen Einfluss auf die Produktionsziele ausüben. Wenn das Verbraucherund andere Investoren tun, werden dann die Arbeiter die Nutznießer dieserResultate sein?Es gibt sehr viel mehr Forschung zu grenzüberschreitenden Gewerkschaftsaktionen.Und da ist auch die ältere Strategie der Bildung globaler Gewerkschaften.Aber ich bin heute nicht darauf vorbereitet, eine Einschätzung alldieser strategischen Herangehensweisen vorzunehmen. Was ich Ihnen stattdessen zum Abschluss meines Vortrags nahe legen will, ist, dass die Strategieund die Untersuchung politischer Machtstrategien der arbeitenden Menschenden Fokus der akademischen Agenda bilden sollten. Damit könntenwir, wir Akademiker, helfen. Diese Strategien sind letztlich Hypothesen vonAkademikern aus der ganzen Welt und den USA. Das sind komplizierte Hypothesen,das sind Sets von Hypothesen über Konflikt, darüber, was wer wemim Streit antun kann. Sie sind im Besonderen deshalb kompliziert, weil esnicht nur die Frage ist, ob Arbeiter sich organisieren können und ob sie, wennsie sich organisieren, Einfluss auf ein Produktionsziel ausüben können. Das

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