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Die Krise in Rumänien83heit ans Licht, als die Krise eine schwache Volkswirtschaft traf und die Unternehmenreihenweise schließen mussten.Obwohl Rumänien eine gut durchdachte Umweltschutzgesetzgebung eingeführthat, die mit den europäischen Rechtsvorschriften im Einklang steht,entspricht deren praktische Umsetzung noch keineswegs europäischen Standards,und die Tatsache, dass die Umweltparteien seit mehreren Legislaturperiodennoch nicht einmal den Weg ins Parlament geschafft haben, zeigt, dassdas Umweltbewusstsein recht unterentwickelt ist.In den Bereichen Kultur, Kunst und Bildung sind der stetige Verfall der moralischenNormen, der Ersatz früherer Wertesysteme durch „Wertefreiheit“oder, was noch gravierender ist, durch Anti-Werte, wie es insbesondere beiden jüngeren Generationen der Fall ist, und die steigende Attraktivität vonPopulismus nur Anzeichen einer allgemeinen moralischen und kulturellenKrise der Gesellschaft.2. Vor der KriseObwohl die ersten Anzeichen der aufkommenden Krise bereits seit Spätsommer/Frühherbst2008 offensichtlich waren, sind die politische Klasse und dieBehörden diesem Thema ausgewichen oder haben einfach geleugnet, dassdiese Krise möglicherweise auch Rumänien treffen könnte. Weder nach demZusammenbruch der ersten US-amerikanischen Finanzinstitutionen, nochnach der dramatischen Abwertung der Landeswährung oder der anschließendenWarnung von Zentralbankpräsident Mugur Isărescu vor einem Angriffauf den Rumänischen Leu (ROL) räumten sie ein, dass Rumänien kurzdavor stand, von der Krise wie von einer Flutwelle überrollt zu werden.Das wohl unrühmlichste Beispiel in diesem Zusammenhang gab es anlässlichder Parlamentswahlen vom November 2008. Während des Wahlkampfsmachten alle Parteien (mit Ausnahme der damals regierenden Liberalen) sowieder Präsident und der kandidierende Premierminister Versprechungenbezüglich deutlicher Lohnanhebungen im öffentlichen Dienst, insbesonderein den Bereichen Bildung, Gesundheit und öffentliche Verwaltung.Es ist nicht so, dass Lohnerhöhungen nicht verdient oder notwendig waren.Das Problem ist, dass sie als Wahllüge genutzt wurden, die nach der Krise nurfortgesetzt werden sollte, als sich dieselbe politische Klasse dann schuldlos gabund die Krise nun für alles verantwortlich machte. Obwohl das Parlament dasGesetz über die 50 % ige Anhebung der Lehrergehälter verabschiedete, verhindertedie Regierung dessen Inkraftsetzung, indem sie als Begründung dieAuswirkungen der Finanzkrise und die durch den IWF auferlegten Sparmaßnahmenanführte. Ungeachtet der finanziellen Gründe und der politischenErklärungen bringt dies Rumänien als EU-Mitgliedstaat in eine heikle Positi-

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