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198Laura Tuominenfür Prekarisierte durch, wie z. B. Sozialversicherung für Forschungspersonalmit Stipendien. Sie schlugen Änderungen bei der gesetzlichen Regelung derUrlaubszeiten vor, die für Kurzzeitbeschäftigte den Anspruch auf die gleicheMenge bezahlten Urlaubs vorsahen. Sie entwickelten aber auch ein eigenesGrundeinkommensmodell, das – glaubt man linken Kritikern – lediglich einModell zur Produktion weiterer Niedriglöhner für den Arbeitsmarkt darstellt.Alles in allem sind die Grünen Teil einer Regierung, die die Kluft zwischenArm und Reich weiter vergrößert, indem sie die progressive BesteuerungStück für Stück abbaut und Mittel für die öffentlichen Dienste streicht.Und dennoch fehlt bisher die linke Alternative im Bereich sozialer Reformen,die sich an den Bedürfnissen der Prekarisierten orientiert.Hoffnung auf einen NeuanfangIn der Woche nach der Niederlage des Linksbündnisses bei den Europawahlentrat Martti Korhonen als Parteivorsitzender zurück. Eine außerordentlicheSitzung des Parteirates wurde für den 27. Juni anberaumt. Zwei Vertreter derjüngeren Generation, die Abgeordneten Paavo Arhinmäki (Jahrgang 1976)und Merja Kyllönen (Jahrgang 1977), bewarben sich für den Vorstandsposten.Der damalige Parteivizevorstand Paavo Arhinmäki gewann die Wahl mit34 zu 20 Stimmen.Paavo Arhinmäki ist als links-grüner Radikaler bekannt. Als Vorsitzenderder Linksjugend von 2001 bis 2005 beteiligte er sich häufig an Anti-Atomkraft-Demonstrationenund anderen politischen Aktionen. Seit seiner Wahlins Parlament 2007 wurde er nicht müde, die Bedeutung des Klimawandelsfür die linke Agenda hervorzuheben. Während des Wahlkampfes um den Vorstanddes Linksbündnisses sagte er: „Wir werden keine Umweltverschmutzungim Namen der Schaffung von Arbeitsplätzen zulassen.“Offiziell ist das Linksbündnis seit seiner Gründung 1990 rot-grün. Allerdingsmuss das Bild der Partei in dieser Hinsicht politisch aufgepeppt werden.Eine Minderheit innerhalb der Partei und der Fraktion befürwortet Atomenergieund erachtet Umweltthemen als nebensächlich. Das wurde aktiv gegendas Linksbündnis benutzt.Nach der Wahl Paavo Arhinmäkis machten Einschätzungen in den finnischenMainstream-Medien die Runde, dass eine politische Verschiebung vonder SDP, den Grünen und den Wahren Finnen in Richtung Linksbündnisstattfinden könnte. Arhinmäki ist eine charismatische Figur und weiß linkeRhetorik für sich einzusetzen: Von Einigen wird er gar als Populist bezeichnet.Er kommt selbst aus Helsinki und hat es geschafft, Unterstützung vonjungen Männern aus den Vorstädten und ähnlichen Gruppen einzuwerben,die sonst eher den Wahren Finnen zuneigen. Die Herausforderung bleibt be-

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