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206Emilia Palonenund das MDF, die Vertreter im Parlament und oft in der Regierung haben,beklagen sich darüber. Dies trifft offensichtlich auch auf jegliche politischenKräfte zu, die sich bemühen, breite politische Themen zur Sprache zu bringen.Parteien wie die nationalistische und ausländerfeindliche Jobbik, die sichlediglich auf ein Thema konzentrieren, waren davon nicht betroffen, da siesich an ein ganz bestimmtes Publikum richten und nur spezifische Einzelproblemeaufgreifen.Das Problem der Lügen versuchte der ehemalige Ministerpräsident FerencsGyúrcsány zu lösen, indem er 2006 einräumte, seine Partei hätte „Tag undNacht“ gelogen. Das Haushaltsdefizit war viel größer, als es gegenüber derÖffentlichkeit vor den Wahlen im Frühjahr 2006 eingestanden wurde. DerKaiser, den alle in Kleidern sehen wollten, stand nackt da. Ein Phantasiegebildebrach zusammen, als zugegebenermaßen von der Demokratie undRechenschaftspflichtigkeit der Politiker nur ein Scherbenhaufen übrig war.Obwohl eigentlich alle wussten, dass die Politik keine Verantwortung mehrübernahm, wollten es die Menschen nicht wahrhaben.Gyurcsányi, Minister für Sport und Jugend und seit 1989 Millionär, wurdeals Berater ausgewählt, um die Sozialistische Partei zu einem weiteren Siegim September 2004 zu führen und Péter Medgyessy als sozialistischen Ministerpräsidentenabzulösen. Medgyessy hatte die Partei erfolgreich durch dieWahlen im April 2002 geführt, jedoch kam bereits im Juni heraus, dass er fürden Geheimdienst in der Zeit von Kádár gearbeitet hatte. Gyurcsány blieb biszu den Wahlen bei guter Laune. Mit der Aussicht auf eine vierjährige Amtszeitdachte er, mit der Buchhaltung würde sich gleich nach den Wahlen etwasmachen lassen, um den Anschein zu bewahren.Im Juni kam die Nachricht ans Tageslicht, dass es um die wirtschaftlicheSituation in Ungarn schlechter stand, als es der ungarische Ministerpräsidentund Finanzminister vor den Wahlen eingeräumt hatten. Es wurde ein neuesFinanzprogramm aufgelegt, das aus harten Maßnahmen bestand, die demParlament im Juni 2006 vorgeschlagen wurden. Mit geschätzten zehn Prozentdes Bruttoinlandsprodukts (BIP) wurde das Haushaltsdefizit als das höchstein der Europäischen Union erklärt.Ministerpräsident Gyurcsány hatte sich am 26. Mai 2006 in Balatonőszödan die Parteibasis gewandt und sich selbst und die Partei scharf kritisiert.Sein Ziel war die Absegnung neuer politischer Maßnahmen und Reformen.Wahlversprechen konnten nicht eingehalten werden, dazu fehlten die Haushaltsmittel.Die Parteibasis war der erste Anlaufpunkt für den Millionär undParteiführer, als er eine neue Ära in einem rhetorischen Stil ankündigte, dereine Kombination aus Populismus und Schimpfwörtern war. Der Ministerpräsidentgab zu, dass er zur Wahrung des Status quo bis zum Tag der Wahlengelogen hatte. Nun wollte er jedoch Reformen. Der wirtschaftlichen Situation

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