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Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn (Spr. 16, 26)155lität und Mobilität zugemutet, die die Tragfähigkeit ihres sozialen Umfelds –Familie, Dorfgemeinschaft – zerbrach. Die Weisung, Lohnarbeitern den Lohnam jeweiligen Arbeitstag auszuzahlen (Dtn 24, 14 f), will der anscheinend üblichenPraxis der Arbeitgeber gegensteuern. Die harte Lebenswirklichkeit vonTagelöhnern wird besonders in einem Gleichnis Jesu (Matthäusevangelium20, 1–16) im Kontrast zu der Herrschaft Gottes thematisiert, deren KennzeichenGüte ist: Auch gegen Ende des Arbeitstages stehen Männer auf dem „Arbeitsstrich“,dem Marktplatz, die doch noch für eine Stunde angestellt werdenund den gleichen Lohn wie die Langzeitarbeiter erhalten. Das und die Tatsache,dass sich der Weinbergbesitzer so großzügig verhält, ist das Ungewöhnlichean der Erzählung. Die Langzeitarbeiter protestieren gegen die „Gleichmacherei“(vs12). Das Gleichnis wirbt für Solidarität und will Rangvorteileausschließen. Der Appell an die barmherzige Zuwendung Gottes fordert alsodie Mitarbeit an einer Solidargemeinschaft ohne Neid. Wie zerstörerisch, jamörderisch Missgunst und Selbstsucht sind, davor warnt der bekannte Textüber den Brudermord, mit dem die biblische Menschheitsgeschichte beginnt.Anmerkungen1) www.sozialwort.at2) Die Nummerierung bezieht sich auf die Position im Sozialwort.3) E.Katschnig-Fasch (Hg.): Das ganz alltägliche Elend. Begegnungen im Schatten des Neoliberalismus,Wien 2003, S. 19.4) Bertolt Brecht: Kalendergeschichten. Reinbek bei Hamburg 1983.5) Dazu u.a. die Herrschaftskritik in Jotams Fabel, Ri 9 oder 1. Sam 8, das Magnificat Lk 1, 46ff.und in den Prophetenbüchern.6) Im lutherischen Katechismus fehlt diese Begründung.7) In altorientalischen Religionen war der Dienst für die Götter meist das Motiv der Erschaffungdes Menschen.8) Jürgen Ebach: Menschsein mit nicht durch Arbeit. Zum Thema „Arbeit“ in der hebräischenBibel. In: Th PQ 152,3 (2004)S. 275–283.9) Im alten Orient war Zinsnahme durchaus üblich, das Zinsverbot galt für das Judentumund Christentum bis ins 16. Jahrhundert – dem Aufkommen der kapitalistischen Geldwirtschaft,und gilt auch für den Islam.10) Martin Leutzsch in: Eigentum und Fluch. Ökonomische und biblische Entwürfe (RainerKessler, Eva Loos Hg.) Verlag Chr. Kaiser 2000 (= KT 175), S. 108 ff.11) Ohne Mühlstein gab es kein Mehl zum Brotbacken. Das Obergewand war auch eine Deckefür die Nacht.12) J. Ebach: In den Worten, und zwischen den Zeilen: Eine neue Folge theologischer Reden.Wittingen 2005 (= Erev-Rav Hefte: Biblische Erkundungen 6), S. 86.13) Aristoteles Rhetorik I.9.7 (1366b). Dass diese Worte über dem Tor vom KZ Buchenwaldstanden, sollte ebenso zu denken geben, wie „Arbeit macht frei“ Auschwitz zynisch signierte.14) Johan Galtung: Strukturelle Gewalt. Beiträge zur Friedens- und Konfliktforschung. Rein-

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