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Teil 1

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haben mußte, bei denen die Ehefrau (Patientin) wieder Todesangst um ihnausgestanden haben müßte. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte allesohne Wenn und Aber gestimmt. Aber - die Ehefrau bestritt ganz energisch:Nein, dem Mann gehe es gut, er habe nie mehr einen Anfall gehabt, er seivöllig gesund, mit dem Flugzeug geflogen sei er auch nicht mehr.Da kam mir der rettende Gedanke: „Ist vielleicht sonst jemand von ihrerFamilie mit dem Flugzeug geflogen?" „Das ja, Herr Doktor, aber es istnichts passiert dabei. Aber wenn Sie so fragen, da fällt mir ein: Die letzteSchwitzperiode hatte ich, nachdem meine Tochter von ihrem dreiwöchigenTeneriffa-Urlaub zurückgekehrt war. Meinen Sie, das könnte damit zusammenhängen?Allerdings erinnere ich mich, daß ich die gesamte Zeit, in dersie mit Mann und Kindern weg war, nachts nicht schlafen konnte, auchetwas Gewicht abgenommen habe und immer daran dachte: 'Wenn sie nurerst schon wieder zurück wären!'"Der Rest war wieder Routine: Es ließ sich sehr exakt rekonstruieren, daßdie Patientin jedesmal, wenn irgendein Familienmitglied (Schwester oderKinder) mit dem Flugzeug unterwegs war, eine panische Angst hatte, die siesich bei „vernünftiger" Überlegung gar nicht erklären konnte. Und immer,wenn das Familienmitglied wieder zurückgekehrt war, hatte sie ihre Nachtschwitz-Periodegehabt. Und jetzt hatte gerade wieder eine längere Nachtschwitz-Periodemit subfebrilen Temperaturen und Husten begonnen. Dahatte man ein Röntgenbild gemacht und die Sache entdeckt.Die zweite Schiene des Gleises war ... das Flugzeug!So, wie ein Eisenbahngleis aus 2 Schienensträngen besteht, auf denen derZug fährt, so hatte die Patientin bei dem dramatischen Herzinfarkt desEhemannes auf dem Flug vom Senegal nach Brüssel 2 Konflikt-Komponenten erlitten:1. den Todesangst-Sorge-Konflikt um den Ehemann wegen des Herzinfarktes2. den Flugzeug-Angst-Konflikt, da sie im Flugzeug so hilflos gefangensaßen.Beide Komponenten waren seither komplex miteinander verbunden und beijeder einzelnen der beiden Komponenten rastete augenblicklich der Todesangst-Sorge-Konfliktein. Wir hätten auch sagen können: Seither war sieallergisch auf Herzinfarkte und Herzanfälle (die aber glücklicherweise nichtpassiert waren) und - Flugzeuge!Die Therapie bestand darin, der Patientin die Zusammenhänge bewußt zumachen, die Ursachen abzustellen und ansonsten ... gar nichts zu tun, sondernMutter Natur möglichst nicht zu stören. Das heißt: Die Patientin312

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