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b . kaehlig - Aceh Books

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- 95 -Wanderhandel(1), vertreten. An der Westküste von <strong>Aceh</strong> beherrschtensie den Einzelhandel zu einem nicht unerheblichenTeil(2). In den Städten Koeta Radja, Sigli, Bireuen und z.T.in Idi war er in acehnesischen Händen. Größere Händler hattenAgenten im Hinterland. Zu jener Zeit arbeiteten <strong>Aceh</strong>nesennicht mehr mit dem Kapital der ulèëbalangs(3)• Diesenlokalen Herrschern sowie Bessergestellten sagte man Handelsblutin ihren Adern nach(4).Nicht-<strong>Aceh</strong>nesen dominierten jedoch die meisten Sektoren desHandels. Europäische Firmen zählten zur kleinen Gruppe derGroß- und Exporthändler nach 1900(5). Klingalesen und Chinesenkontrollierten den Einzelhandel, wenn er als Beruf ausgeübtwurde(6). In einigen Städten waren Malaien stark imEinzelhandel vertreten(7) .Diese Dominanz ließ wohl kaum eine sprunghafte gesellschaftsrechtlicheEntwicklung bei <strong>Aceh</strong>nesen zu. Der Einzelhandelbedurfte wohl meistens nicht einer Gesellschaftsform.Wenn es aber zur Gründung von Gesellschaften kam, so wurdenneben autonomen(8) auch westliche Gesellschaftsformen gewählt(9).Dies ging wohl auf Kontakte mit europäischen Firmen und Notarenzurück. Neu waren notarielle Verträge. Bis dahin wurdenhöchstens schriftliche Verträge abgeschlossen 10).Nichts ist darüber bekannt, in welchem Fall eine autonomeoder westliche Gesellschaftsform gewählt wurde. Vermutlichspielten die Größe des Unternehmens, die Nähe zum (europäischen)Großhandel und das Prestige eine Rolle, wenn man sichfür westliche Gesellschaftsformen entschied.Auch nach 1945 ist <strong>Aceh</strong> eine agrarisch orientierte Provinzgeblieben. 90 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaftbeschäftige 11 ). Es gibt nur wenige industrielle (Großunternehmen.Der Handel bildet neben der Landwirtschaft die wichtigsteEinkommensquelle. In den 40er und 50er Jahren kontrolliertenacehnesische Händler zu 85$ den Im- und Export. Sie konntendas Vakuum ausfüllen, das die Niederländer hinterlassen hatten.Zu jener Zeit waren chinesische Händler vollkommen aufden Einzelhandel beschränkt.Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre änderte sich die Situation,weil Chinesen eine starke Konkurrenz der <strong>Aceh</strong>nesen1 Jongejans, S. 231.2 Jongejans, S. 232.3 Broersma, S. 115.4 Jongejans, S. 226-227.5 Broersma, S. 116-117; Kreemer (1923), S. 11; Jongejans,S. 224-226.6 Kreemer (1923), S. 29-7 Broersma, S. 115.8 Vgl. S. 97-102.9 Hoesin, S. 172: N.V. oder Fa.; Adatrechtbundels (1941),S. 326: acte van maatschap (entspricht BGB-Gesellschaft).10 Hoesin, S. 172.11 Hasybullah, S. 174.

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