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b . kaehlig - Aceh Books

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- 261 -PartizipationAngesichts des obigen Zahlen- und Tatsachenmaterials fragtes sich, warum überhaupt noch so viele Satzungen notariellbeurkundet werden, wenn der Staat keine oder nur eine mangelhafteKontrolle über die P.T.s ausüben kann. Meines Erachtenswerden dennoch so viele P.T.s und C.V.s gegründet,um die aus dem einen oder anderen Grund notwendige Zusammenarbeitmit einer Behörde formal abzusichern. Besonders wichtigist dies für die finanziell einträgliche Zusammenarbeitzwischen Staatsbediensteten und privaten Geschäftsleuten.Diese Patron-Klient-Beziehungen gibt es in unzähligen Varianten.Für Ausschreibungen eines Ministeriums werden 8-10P.T.s von einer Person gegründet, was nach außen nichtsichtbar wird. Diese Gesellschaften erhalten auch den Zuschlag.Häufig steht dieses Ergebnis von vornherein fest.Diese Form der Ausschreibung heißt dann tender tutup (geschlosseneAusschreibung). Auf solche Praktiken wird zurückgegriffen,um die ungesetzliche Zusammenarbeit zwischen demMinisterium und Geschäftsmann zu verschleiern. Gleichzeitigschützt dieses Vorgehen vor der Kontrolle des Finanzamtes(1).Sicherlich, nicht jede P.T. stellt eine Organisationsformdar, in der der Staat durch Patronage Einfluß auf den privatenWirtschaftssektor nimmt. Je größer allerdings die P.T.ist, desto wahrscheinlicher handelt es sich um Patronagegesellschaften.Es ist festgestellt worden, daß die meistenvon ihnen ein Gesellschaftskapital von über 50 Mio. Rp. haben,wobei ein Familienmitglied der Patron-Familie häufigVorstands- oder Aufsichtsratsvorsitzender einer solchen P.T.ist. Es kann auch einen bestimmten Prozentsatz des Gesellschaftskapitalsin Form von Gratisaktien erhalten(2). Manchmalist der Patron nicht in der P.T. repräsentiert, wasnicht ausschließt, daß er in irgendeiner Form am Gewinn desUnternehmens beteiligt ist.Bei Klienten muß es sich nicht immer um Einzelpersonen (oderdie dahinter stehenden Familien) handeln. Nicht selten sindes Wohlfahrtsorganisationen staatlicher Institutionen. Deren(pensioniertes) Personal ist wegen der geringen Löhne (Pensionen)auf zusätzliche Einnahmen angewiesen, was zur Gründungvon Wohlfahrtsoganisationen, z.T. in der Form der P.T.,führt(3). Die erste mir bekannte P.T. dieser Art ist dievon der Perserikatan Bekas Pegawai Negeri Indonesia (Gesellschaftpensionierter indonesischer Beamter) von Banjumaszwischen 1946 und 1948 gegründete Handelsgesellschaft N.V.Oesaha Kemakmoeran Indonesia (Oekindo)(4).Während der liberalen Periode (1950-1957) entstanden Patronagegesellschafteninsbesondere zwischen Personen der Regierungsparteienund Geschäftsleuten, die ebenfalls einerRegierungspartei angehörten oder ihr zumindest nahestanden(5).In der Zeit der Gelenkten Demokratie (1959-1965)12Makarim, S. 202-203.Makarim, S. 202.34Makarim, S. 201-202.Sutter, S. 437.5 Muhaimin, S. 183-187.

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