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b . kaehlig - Aceh Books

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- 140 -Ererbte investiere 1).Eine andere Umfrage unter Minangkabau-Händlern bestätigtdie obige Untersuchung, denn danach stammen nur ca. 20% desKapitals in Unternehmen von Familienmitgliedern(2).Während die Familie das Familienmitglied auf wirtschaftlichemGebiet nur schwach unterstützt, unterstützt es sie aufsozialem Gebiet in erheblichem Maße, wenn sich die Forschungsergebnissevon Kato verallgemeinern lassen. Sowohl ineinem Dorf in Westsumatra als auch außerhalb des Heimatortes(rantau) kam der mamak in ca. 20% der Fälle für den Lebensunterhaltund in ca. 57% der Fälle für die Erziehungskostenauf. Diesen Prozentzahlen liegen die Beziehungen der Befragtenzu ihren mamaks während der Kindheit der Befragten zugrunde.Ein kleiner Unterschied besteht aber zwischen rantauund Dorf hinsichtlich der finanziellen Hilfe, die von denBefragten in ihrer Rolle als mamak gegeben worden ist. Inder rantau unterstützten 72% der Befragten Familienmitglieder,im Dorf waren es nur 62%. Die finanzielle Unterstützungbezieht sich auf Lebensunterhalt, Erziehung und Heirat(3).Anderes Zahlenmaterial erhärtet, wie stark die sozialen Verpflichtungeneiner Person gegenüber ihrer Familie sind.88,4% von 60 Minangkabau-Händlern in Tanah Abang (Jakarta)schickten der Familie regelmäßig Geld von einmal im Jahr biszu einmal im Monat. 1979 wurden insgesamt 4,3 Mrd. Rp. perPostanweisung nach Westsumatra überwiesen. Bei einer Bevölkerungszahlvon ca. 3,2 Mil. sind das ungefähr ca. 1.400Rp. pro Person(4). Vermutlich sind diese Beträge als Unterstützungvon Familienangehörigen gedacht. Die meisten Überweisungennach einem regional bedeutenden Textilzentrum inWestsumatra lagen unter 5.000 Rp. Anfang der 70er Jahre, sodaß sie wegen des geringen Betrages als Betriebsinvestitionennicht in Frage kommen(5).Von einigen noch zu nennenden Ausnahmen abgesehen, wird inUnternehmen keine Zusammenarbeit mit Familienangehörigengewünscht. Nach allgemeiner Ansicht passen Familien- undGeschäftsbeziehungen nicht zusammen(6). In einem Dorf arbeitetennur 9%, meistens junge Leute, für nahe Verwandtet).Bei einer Befragung von 480 Unternehmern in Westsumatra waren92,3% nicht geneigt, mit Familienmitgliedern (und anderenPersonen) eine Gesellschaft zu gründen(8). Als Ausnahmevon obiger Regel sind größere Unternehmen zu nennen. Soweitbekannt, rekrutiert sich nicht selten deren Belegschaft aus1 Thalib, S. 12.2 Abdullah (1983), S. 9, spricht von 80%, bei denen dasKapital das Resultat eigener Anstrengungen ist.3 Kato (1982), S. 162); Nairn, S. 315: Wegen sozialer Verpflichtungenwird wenig Geld in Unternehmen investiert.4 Sukma, S. 66.5 Vgl. Nairn (1974), S. 308.6 Kahn, S. 92.7 Kahn, S. 93: zu Schmieden.8 Thalib, S. 11.

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