Überblicksstudie über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur in ...
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Abb. zu Papaapa auf: http://www.andrasbaranyai.com/#812417/CHILDREN-BOOKS<br />
7.4.2 Takács Mari (*1971)<br />
Diverse ”Schönste Bücher des Jahres” <strong>und</strong> andere Buchpreise kann Mari Takács auf ihrem<br />
Konto verbuchen. E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für ihren Erfolg mag dar<strong>in</strong> begründet se<strong>in</strong>, dass sie zehn Jahre<br />
als Art Director im Verlagswesen tätig war <strong>und</strong> weiß, auf was es bei Bilderbüchern ankommt.<br />
Sicherlich s<strong>in</strong>d aber Takács stilistische Variabilität <strong>und</strong> ihr Ideenreichtum <strong>die</strong> gewichtigeren<br />
Erklärungen für <strong>die</strong> Beliebtheit der Illustrator<strong>in</strong>, <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong>lyrik, <strong>K<strong>in</strong>der</strong>- <strong>und</strong> Bilderbuch<br />
ebenso souverän bebildert wie Sachbücher (vgl. Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong>enzyklopä<strong>die</strong> Navigátor). Als<br />
e<strong>in</strong>es von Takács bisher wichtigsten Projekten gilt <strong>die</strong> Illustration zur hochgelobten <strong>und</strong><br />
mehrfach ausgezeichneten Lyrikanthologie Friss T<strong>in</strong>ta! (”Frische T<strong>in</strong>te!”). Obwohl bei Friss<br />
T<strong>in</strong>ta!” als auch im ”W<strong>und</strong>erbaum” (A csodafa) zeigt Takács ihre gefällige, k<strong>in</strong>dliche Seite<br />
mit niedlichen, großköpfigen, fast immer r<strong>und</strong>en, puttenhaften Tier- <strong>und</strong> Menschengestalten.<br />
Im ”Närrischen ABC” (Kerge ABC) f<strong>in</strong>det sich <strong>die</strong>se Art der Illustration <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
rosafarbenen Hasenportrait wieder (für den Buchstaben NY), aber ebenso e<strong>in</strong>e vollkommen<br />
abstrahierende, graphische Art zu illustrieren: Vom Zebu (für den Buchstaben Z) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Takács Version nur noch <strong>die</strong> dickrandigen, schematisierten Umrisse vorhanden, <strong>die</strong> jedoch<br />
dadurch e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich <strong>und</strong> leicht erfassbar s<strong>in</strong>d. Besonders anschaulich wird jene ikonische Art<br />
der Illustration <strong>in</strong> ”Rotkäppchen” (Piroska és a farkas). Rotkäppchen wird auf zwei e<strong>in</strong>ander<br />
<strong>über</strong>lappende rote Kreise beschränkt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> rote Kappe repräsentieren. Der Wolf ist nur noch<br />
e<strong>in</strong>e geometrisierte Zahnreihe, <strong>die</strong> der Kreisfigur gegen<strong>über</strong>gestellt wird. Das textlose Buch<br />
schafft es durch <strong>die</strong> geschickte Zeichenzuweisung für <strong>die</strong> Protagonisten <strong>und</strong> ausgefeilte<br />
Positionierung jener Zeichen im Raum, <strong>die</strong> Geschichte wiederzugeben.<br />
E<strong>in</strong>en am Comic orientierten Illustrationsstil zeigt Takács bei dem Kamishibai-Projekt zu den<br />
”Bremer Stadtmusikanten” (A Brémai muzsisok), das auch <strong>in</strong> Frankreich erschien. Im<br />
japanischen Kamishibai werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Schaukastenbühne nach <strong>und</strong> nach Bilder e<strong>in</strong>er<br />
Geschichte gezeigt, während e<strong>in</strong> Erzähler <strong>die</strong> Handlung mündlich wiedergibt. Im Falle der<br />
”Bremer Stadtmusikanten” stammt der adaptierte Text von János Lackfi, das zentrale visuelle<br />
Erzählmoment liefert Mari Takács, <strong>die</strong> Esel, H<strong>und</strong>, Katze, Hahn w<strong>und</strong>erbar dickgerandet zu<br />
poppigen Akteuren macht. Sie verzichtet auf Bilddetails <strong>und</strong> Details <strong>in</strong> der Figurengestaltung<br />
<strong>und</strong> lässt damit e<strong>in</strong>erseits Platz für den Geschichtenerzähler <strong>und</strong> berücksichtigt andererseits,<br />
dass es sich um ”aufgeführte” Bilder handelt, <strong>die</strong> erstens wechseln <strong>und</strong> darum e<strong>in</strong>prägsam<br />
se<strong>in</strong> müssen <strong>und</strong> <strong>die</strong> zweitens weith<strong>in</strong> für das Publikum erkennbar se<strong>in</strong> sollten. Im Kamishibai<br />
lassen sich Illustration <strong>und</strong> Publikum ”live” zusammenzubr<strong>in</strong>gen; es ist damit <strong>über</strong>aus<br />
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