Überblicksstudie über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur in ...
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Doktor Racek jede na horách. Text: Milada Rezková. Prag: Labyr<strong>in</strong>t/Raketa 2009. (BB/All-<br />
Age ab 5)<br />
Doktor Racek jede na prazdn<strong>in</strong>y. Text: Milada Rezková. Prag: Labyr<strong>in</strong>t/Raketa 2009.<br />
(BB/All-Age ab 5)<br />
Abb. zu Doktor Racek <strong>und</strong> Babočky auf: http://www.labyr<strong>in</strong>t.net/labshop/?p=productsMore&iProduct=164<br />
5.4.3 Michaela Kukovičová (*1968)<br />
Zusammen mit Arbeiten von Petr Nikl (*1960) <strong>und</strong> Juraj Horváth (*1974) s<strong>in</strong>d<br />
Kukovičovás <strong>K<strong>in</strong>der</strong>buchillustrationen seit e<strong>in</strong>igen Jahren im Rahmen der Ausstellung „Das<br />
schönste tschechische <strong>K<strong>in</strong>der</strong>buch“ <strong>in</strong>ternational auf Reisen. Der Titel der Ausstellung<br />
bezieht sich auf den gleichnamigen tschechischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>buchpreis, den <strong>die</strong>se drei<br />
Illustratoren <strong>in</strong> den vergangenen zehn Jahren am häufigsten unter sich ausgemacht haben.<br />
Kukovičovás Feld ist dabei <strong>die</strong> Kollage. In diversen Arbeiten – unter anderem auch für<br />
englisch- <strong>und</strong> deutschsprachige Lehrbücher für Tschechisch (Autor<strong>in</strong>: Lida Holá) sowie für<br />
das Institut français <strong>in</strong> Prag – lotet sie <strong>die</strong> Möglichkeiten des Genres aus <strong>und</strong> hat dabei eigene<br />
Besonderheiten entwickelt. Bereits <strong>in</strong> Olga Černás Kouzelná baterka (s.o.) mit der „belebten<br />
H<strong>und</strong>eplastikflasche“ nutzt Kukovičová ihre Papierschnipsel für das, was sie im<br />
ursprünglichen S<strong>in</strong>n auch waren: Plastikflaschen werden im Bild zu Plastikflaschen, Jacken<br />
zu Jacken, Haut bleibt Haut. Aufgr<strong>und</strong> des grobrandigen, bewussten „Ausschnitts“ entsteht so<br />
e<strong>in</strong> reizvoller neuer E<strong>in</strong>druck. Die Illustrator<strong>in</strong> reichert ihre Bilder jedoch auch mit<br />
Zeichnungen (u.a. Kreide, Wachsmaler) an, wie <strong>in</strong> dem Nonsensebilderbuch <strong>über</strong> <strong>die</strong> von<br />
hoher Etikette geprägte Fre<strong>und</strong>schaft zwischen e<strong>in</strong>em Kam<strong>in</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Wecker (Komínek a<br />
budiček). Re<strong>in</strong> zeichnerisch ist <strong>die</strong> Illustrator<strong>in</strong> für das <strong>K<strong>in</strong>der</strong>buch <strong>über</strong> griechische Mythen<br />
(Text: Alena Ježková) aktiv gewesen <strong>und</strong> hat auch hierfür e<strong>in</strong>en Preis erhalten. In ihrer<br />
neuesten Zusammenarbeit mit der Autor<strong>in</strong> Olga Černá Jitka a kytka (Jitka <strong>und</strong> <strong>die</strong> Blume)<br />
kehrt Kukovičová wieder <strong>in</strong> den Bereich der Kollagetechnik zurück <strong>und</strong> schlägt e<strong>in</strong>en<br />
„lyrischen“ Bildton an: Die kranke Jitka liegt fiebrig (?) im Bett <strong>und</strong> beg<strong>in</strong>nt – ähnlich wie <strong>in</strong><br />
Nabokovs Terra <strong>in</strong>cognita –, auf der gemusterten Tapete Bewegungen wahrzunehmen. Die<br />
anfängliche Blume, <strong>die</strong> sich aus der Wand schält, zieht das Mädchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene Welt, <strong>die</strong><br />
nur dann <strong>und</strong> wann wieder auf <strong>die</strong> eigentliche Situation im <strong>K<strong>in</strong>der</strong>zimmer zurückführt. Jitka<br />
vertreibt sich <strong>die</strong> Langeweile <strong>und</strong> letztlich auch <strong>die</strong> Krankheit, was am Ende <strong>in</strong> der<br />
mütterlichen Küche gefeiert wird. Kukovičová nutzt auch hier e<strong>in</strong>e Mischung aus Kollage<br />
<strong>und</strong> Zeichnung, <strong>die</strong> jedoch – anders als das bunte Schnipselgewirr <strong>in</strong> „Die magische<br />
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