Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows
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Marion Steffens<br />
GESINE<br />
Was macht GESINE?<br />
Marion Steffens unterstützt ÄrztInnen sowie an<strong>der</strong>e<br />
Gesundheitsberufe dabei, häusliche Gewalt frühzeitig zu<br />
erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Das GESINE<br />
Interventionsprogramm: Gewinn Gesundheit ® zeigt, wie<br />
mit geringem Aufwand große Effekte erzielt werden<br />
können.<br />
Marion Steffens ist davon überzeugt, dass chronische<br />
Erkrankungen und langjährige Misshandlungen von<br />
Frauen verhin<strong>der</strong>t werden können, wenn ÄrztInnen und<br />
Pflegende eine Gewaltbelastung <strong>der</strong> Patientin frühzeitig<br />
erkennen und qualifiziert darauf reagieren.<br />
Die Sozialunternehmerin<br />
Die Sozialpädagogin arbeitet seit 20 Jahren in <strong>der</strong> Bekämpfung<br />
von Gewalt gegen Frauen. Seit den 90er Jahren<br />
gründete Marion Steffens verschiedene Anti-Gewalt-<br />
Projekte und Initiativen. In ihrer Arbeit wurde sie mit<br />
den oft schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen von<br />
Gewalt konfrontiert – aber auch mit <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />
ÄrztInnen nur selten nach den Ursachen für die<br />
Beschwerden o<strong>der</strong> Verletzungen fragen. Chronische<br />
Erkrankungen und lange Leidenswege für betroffene<br />
Frauen und Kin<strong>der</strong> sind die Folge. Die Versuche einiger<br />
Bundeslän<strong>der</strong>, über Aufklärungskampagnen die medizinische<br />
Versorgung gewaltbetroffener Frauen zu verbessern,<br />
waren wenig erfolgreich. Marion Steffens hatte den<br />
Impuls, selbst aktiv zu werden und in <strong>der</strong> eigenen Region<br />
anzusetzen. Dies bildete den Ausgangspunkt zur Gründung<br />
von GESINE.<br />
Marion Steffens ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2009.<br />
GESINE bietet Fortbildungen und Workshops zum<br />
gelingenden Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt. Die<br />
Teilnehmenden erhalten wertvolle Einblicke in ein Tabuthema,<br />
sie bekommen praxistaugliche Arbeitshilfen und<br />
konkrete AnsprechpartnerInnen, um Patientinnen gezielt<br />
weiter vermitteln zu können. Über die Kooperation mit<br />
berufsständischen Vertretungen, Krankenkassen und<br />
weiteren Entscheidungsträgern trägt GESINE dazu bei,<br />
strukturelle Hürden für eine gewaltinformierte Gesundheitsversorgung<br />
abzubauen. Nicht zuletzt bietet GESINE<br />
den Gesundheitsberufen die Möglichkeit, sich regional<br />
interdisziplinär zu vernetzen und die Vorteile, des „über<br />
den Tellerrand-Schauens“ für die eigene Praxis zu nutzen.<br />
Das Gesamtkonzept (Qualifizierung, Arbeitshilfen, gezielte<br />
Weitervermittlung über kurze Wege, nachhaltige<br />
Vernetzung in <strong>der</strong> Region) ist modular aufgebaut. Jede<br />
Arztpraxis, jedes Krankenhaus, jede Hebamme und sonstige<br />
Einrichtung kann Einzelmodule wie Workshops<br />
o<strong>der</strong> das GG-Interventionsprogramm umsetzen. Der<br />
Aufbau einer regionalen Versorgungskette erfolgt über<br />
eine kostenpflichtige GESINE-Partnerschaft <strong>der</strong> Region.<br />
GESINE bildet dafür regionale GG KoordinatorInnen<br />
und TrainerInnen aus und bietet Coaching und Back-up.