Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows
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Rose Volz-Schmidt<br />
wellcome gGmbH<br />
Das Leben mit Kin<strong>der</strong>n ist ein großes Abenteuer. Familien<br />
brauchen Unterstützung, um den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
gewachsen zu sein. wellcome hilft mit praktischer<br />
Unterstützung durch Ehrenamtliche und verknüpft dabei<br />
fachliche Hilfe und bürgerschaftliches Engagement.<br />
An bundesweit über 250 Orten helfen ca. 4.500<br />
wellcome-Ehrenamtliche Familien nach <strong>der</strong> Geburt eines<br />
Kindes, wie sonst Nachbarn und Freunde. Damit beugt<br />
wellcome Krisen vor und unterstützt die positive emotionale<br />
Bindung zum Neugeborenen. Eine Fachkraft, z.B.<br />
eine Sozialpädagogin o<strong>der</strong> Hebamme, koordiniert ein<br />
wellcome-Team, bestehend aus ca. 15 Ehrenamtlichen.<br />
wellcome steht ein für eine Gesellschaft, in <strong>der</strong> sich<br />
je<strong>der</strong> auf das Abenteuer Familie einlassen kann, und hilft<br />
unbürokratisch und alltagsnah. wellcome wurde 2002<br />
von Rose Volz-Schmidt gegründet und trägt dazu bei,<br />
dass Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gesellschaft willkommen sind und<br />
Eltern entlastet werden.<br />
Die Sozialunternehmerin<br />
Rose Volz-Schmidt wuchs mit fünf Geschwistern und<br />
einem sicheren Netz aus Familie, Freunden und Nachbarn<br />
auf. Als junge Frau zog sie in die Großstadt; nach<br />
<strong>der</strong> Geburt ihres ersten Kindes fehlte ihr die Unterstützung,<br />
die sie in ihrer Kindheit noch durch Familie und<br />
Nachbarschaft erlebt hatte.<br />
Als Sozialpädagogin und Mutter von drei Kin<strong>der</strong>n erkannte<br />
sie die fehlende Hilfe für Eltern nach <strong>der</strong> Geburt<br />
eines Kindes und gründete wellcome. Sie versteht<br />
wellcome als eine sozialunternehmerische Antwort auf<br />
den raschen demographischen Wandel, die wachsende<br />
Mobilität und die daraus resultierenden großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für Familien.<br />
Rose Volz-Schmidt ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2008.<br />
Was macht wellcome?<br />
Neben dem Angebot <strong>der</strong> „Praktischen Hilfe nach <strong>der</strong><br />
Geburt“ hilft wellcome seit 2009 auch mit „Patenschaften<br />
für Familien in Not“. wellcome initiiert Patenschaften,<br />
die zeitlich begrenzt eine Familie in einer schwierigen<br />
Lage finanziell unterstützen. Neben <strong>der</strong> finanziellen<br />
Hilfe „lotsen“ die Fachkräfte die Familien in professionelle<br />
Netzwerke o<strong>der</strong> Institutionen.<br />
Weitere Angebote: Die wellcome:familie.unternehmen<br />
GmbH organisiert mit <strong>der</strong> online-gestützten„caring<br />
community“ ein innovatives Serviceangebot für<br />
familienfreundliche Unternehmen.<br />
Warum ist das wichtig?<br />
Das gesellschaftliche Bild <strong>der</strong> glücklichen Familie entspricht<br />
selten <strong>der</strong> Realität: Familien aus allen sozialen<br />
Schichten fühlen sich nach <strong>der</strong> Geburt eines Kindes oft<br />
hilflos und allein. Eine <strong>2015</strong> veröffentlichte Studie des<br />
Max-Planck-Instituts für demographische Forschung<br />
zeigt, dass rund 70 Prozent <strong>der</strong> Eltern im ersten Jahr <strong>der</strong><br />
Elternschaft weniger glücklich sind als während <strong>der</strong> zwei<br />
Jahre zuvor. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die<br />
Erfahrungen mit dem ersten Kind die Chancen auf ein<br />
zweites beeinflussen. Den Eltern fehlen die praktische<br />
Unterstützung und das alltägliche Erfahrungswissen, das<br />
früher von Müttern und Großmüttern an junge Familien<br />
weitergegeben wurde. Die zunehmende Mobilität vieler<br />
Menschen führt zum Wegfall herkömmlicher Netzwerke.<br />
Eltern, die ohne Unterstützung zurechtkommen müssen,<br />
sind häufig erschöpft, manchmal überfor<strong>der</strong>t. Dies <strong>wirkt</strong><br />
sich negativ auf Kind und Eltern aus. Auch schwerwiegende<br />
Folgen sind möglich – Depressionen, ernste<br />
Paarkrisen bis hin zur Gewalt.