Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows
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Heidrun Mayer<br />
Papilio<br />
von acht Jahren. Wer also wirkungsvoll vorbeugen will,<br />
muss vorher ansetzen und die psychosoziale Gesundheit<br />
sowie die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> altersgemäß för<strong>der</strong>n.<br />
Heidrun Mayer entwickelte mit Papilio einen Ansatz für<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten, <strong>der</strong> die sozialen und emotionalen<br />
Kompetenzen auf spielerische Weise för<strong>der</strong>t. Durch die<br />
Stärkung dieser Schutzfaktoren werden erste Verhaltensauffälligkeiten<br />
reduziert. Nur dieser frühzeitige Ansatz,<br />
auch als „universelle Prävention“ bezeichnet, hat<br />
Aussichten, die gesamtgesellschaftliche Problematik wirkungsvoll<br />
anzugehen.<br />
Heidrun Mayer stärkt die sozial-emotionale Kompetenz<br />
von kleinen Kin<strong>der</strong>n, um sie davor zu schützen, im Jugendalter<br />
mit Sucht und Gewalt auf Lebenskrisen zu reagieren.<br />
Mit ihrem Ansatz legt sie die Basis für eine psychosoziale<br />
Gesundheit und ein selbstbestimmtes und<br />
eigenverantwortliches Leben im Erwachsenenalter.<br />
Da Bildung unter <strong>der</strong> Hoheit <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> steht, geht<br />
Papilio län<strong>der</strong>spezifisch vor und arbeitet mit einem<br />
Train-the-Trainer-Konzept. Die Verbreitung des Papilio-<br />
Ansatzes geschieht in vier Schritten: Partner gewinnen;<br />
TrainerInnen qualifizieren; Kin<strong>der</strong>tagesstätten gewinnen<br />
und ErzieherInnen fortbilden; Programm in <strong>der</strong> Kita<br />
einführen. Papilio geht also den Weg über TrainerInnen<br />
und ErzieherInnen, um letztlich die Kin<strong>der</strong> und Eltern zu<br />
erreichen.<br />
Die Sozialunternehmerin<br />
Heidrun Mayer ist ausgebildete Erzieherin und diplomierte<br />
Sozialpädagogin und sammelte vielfältige Berufserfahrung<br />
im Elementar- und Jugendhilfebereich sowie in<br />
<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung von ErzieherInnen. Sie leitete<br />
seit 2003 die Entwicklung von Papilio und ist seit 2010<br />
geschäftsführende Vorsitzende des Papilio e.V.<br />
Papilio spiegelt ihre persönliche und berufliche Überzeugung<br />
wie<strong>der</strong>, alles dafür zu tun, Kin<strong>der</strong>n bereits in <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätte eine lebensbejahende Grundhaltung<br />
auf den Weg zu geben. Mit Papilio will sie ihnen eine<br />
Haltung vermitteln, die langfristig gesellschaftlich Werte<br />
und Normen verän<strong>der</strong>t.<br />
Heidrun Mayer ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2010.<br />
Was macht Papilio?<br />
<strong>Wissen</strong>schaftliche Studien belegen, dass „Verhaltensprobleme“<br />
<strong>der</strong> Hauptrisikofaktor für die Entwicklung<br />
von Sucht und Gewalt sind. Diese Probleme tauchen im<br />
Kin<strong>der</strong>gartenalter auf und verfestigen sich etwa im Alter<br />
Warum ist das wichtig?<br />
Sucht und Gewalt schädigen sowohl Opfer als auch Täter<br />
und verursachen erhebliche volkswirtschaftliche<br />
Schäden. 15,8 % <strong>der</strong> Heranwachsenden zeigen einen<br />
riskanten Alkoholkonsum; 23,1 % <strong>der</strong> Jungen und 16,5 %<br />
<strong>der</strong> Mädchen im Alter von 14 bis17 Jahren betreiben<br />
regelmäßiges Rauschtrinken (Drogen- und Suchtbericht<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung <strong>2015</strong>). In 2014 begingen 54.873<br />
Jugendliche zwischen 14 und18 Jahren ein Gewaltdelikt<br />
(Bundeskriminalamt: PKS Zeitreihen 2014, Tabelle 20<br />
und 91).