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Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows

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Dr. Manuela Richter-Werling<br />

Irrsinnig Menschlich e.V.<br />

Was macht Irrsinnig Menschlich e.V.?<br />

Irrsinnig Menschlich e.V. zeigt mit seinen Ideen und Programmen<br />

zum Thema seelische Gesundheit neue Wege<br />

<strong>der</strong> Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Irrsinnig<br />

Menschlich begeistert mit einem Ansatz, <strong>der</strong> sich an<br />

Jugendliche und junge Erwachsene richtet als zwei in <strong>der</strong><br />

Prävention eher vernachlässigte Gruppen. So greift Irrsinnig<br />

Menschlich ein hochrelevantes gesamtgesellschaftliches<br />

Thema auf, das in Schule, Ausbildung und Studium<br />

kaum Platz hat und auch Familien oft überfor<strong>der</strong>t.<br />

Manuela Richter-Werling schafft bei Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen Bewusstsein für eine frühzeitige<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit seelischer Gesundheit. Irrsinnig<br />

Menschlich e.V. entwickelt dabei trendsetzende Formate<br />

und wird im internationalen Kontext präventiver Maßnahmen<br />

zur seelischen Gesundheit eine immer größere<br />

Rolle einnehmen.<br />

Die Sozialunternehmerin<br />

Manuela Richter-Werling interessierte sich schon früh<br />

dafür, wie es Menschen gelingt, trotz schwerer Krisen<br />

ihr Leben gut zu meistern. Im Jahr 2000 gründete sie<br />

Irrsinnig Menschlich e.V. mit dem Ziel, Stigma, Ängste<br />

und Vorurteile gegenüber seelischen Krankheiten abzubauen.<br />

Sie wusste aus ihrer Familie, wie wichtig es ist,<br />

früh damit zu beginnen. Ihr Bru<strong>der</strong> erkrankte bereits in<br />

<strong>der</strong> Schulzeit. Die Folge: Hilf- und Sprachlosigkeit in<br />

Familie und Schule, jahrelanges Leid, zerstörte Lebenschancen.<br />

Die Idee: Formate für Schüler entwickeln, in<br />

denen sie ganz selbstverständlich über das vermeintlich<br />

schwierige Thema sprechen können. Die Strategie: Information,<br />

Aufklärung, Austausch mit Fachexperten und<br />

Menschen, die seelische Krisen bereits bewältigt haben<br />

und als Vorbil<strong>der</strong> wirken.<br />

Manuela Richter-Werling ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2009.<br />

Pionierarbeit leistet Irrsinnig Menschlich mit dem Programm<br />

„Verrückt? Na und!“ für Jugendliche ab Klasse 8.<br />

Die Schultage werden von einem Team aus fachlichen<br />

Experten (Psychologe, Sozialpädagoge u.a.) und persönlichen<br />

Experten (Menschen, die seelische Krisen gemeistert<br />

haben) gestaltet. Sie laden klassenweise zu einem<br />

Gespräch über die großen und kleinen Fragen zur seelischen<br />

Gesundheit ein. Was Schüler bewegt: Leistungsdruck,<br />

Mobbing, Sucht und Zukunftsängste aber auch<br />

Trennung <strong>der</strong> Eltern sowie Krankheit und Armut in <strong>der</strong><br />

Familie. Der Schultag vermittelt <strong>Wissen</strong>, Zuversicht und<br />

Perspektiven für Lösungswege bei seelischen Krisen und<br />

ermutigt Lehrkräfte, stärker mit seelischer Gesundheit<br />

gute Schule zu machen.<br />

Das Programm <strong>wirkt</strong> wie ein Türöffner und forciert<br />

regional sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen<br />

Schulen, Trägern <strong>der</strong> psychosozialen Versorgung,<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und den Kommunen.<br />

Irrsinnig Menschlich hat den Ansatz von „Verrückt? Na<br />

und!“ auf das Setting Hochschule übertragen und bildet<br />

in einem Pilotprojekt mit <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit<br />

Jobvermittler zum Thema fort.<br />

Wieso ist das wichtig?<br />

Studien weisen nach, dass 75 % aller seelischen Störungen<br />

vor dem 20. Lebensjahr beginnen, d.h. in einer Zeit,<br />

die für eine erfolgreiche gesundheitliche Entwicklung,<br />

Sozialisation und letztlich für die Lebensqualität entscheidend<br />

ist. 20-30 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen

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