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Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows

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Anja Bittner<br />

„Was hab‘ ich?“<br />

Dazu laden die Nutzer unter <strong>was</strong>habich.de ihr ärztliches<br />

Dokument anonym hoch. Die Übersetzung wird von<br />

einem ehrenamtlichen Team aus Medizinstudenten erstellt.<br />

So können Patienten den ärztlichen Befund besser<br />

einschätzen und sind mündig für die gemeinsame Entscheidungsfindung<br />

mit dem Arzt.<br />

Die Medizinstudenten werden während ihrer Übersetzungen<br />

intensiv betreut. Sie erhalten eine umfangreiche<br />

Ausbildung in laienverständlicher Kommunikation<br />

und können Fachfragen je<strong>der</strong>zeit von einem Ärzteteam<br />

beantworten lassen. Seit 2014 können Medizinstudenten<br />

verschiedener Fakultäten „Was hab’ ich?“ auch im Rahmen<br />

einer universitären Veranstaltung kennenlernen.<br />

Anja Bittner stellt mit „Was hab’ ich?“ eine Internetplattform<br />

bereit, auf <strong>der</strong> Patienten medizinische Befunde<br />

kostenfrei in eine für sie leicht verständliche Sprache<br />

übersetzen lassen können. Parallel erhalten Mediziner<br />

hier eine Fortbildung in verständlicher Kommunikation.<br />

Die Sozialunternehmerin<br />

Schon seit ihrer Kindheit wollte Anja Bittner Medizin<br />

studieren, um an<strong>der</strong>en helfen zu können. Während ihres<br />

Studiums wurde sie häufig mit Kommunikationsschwierigkeiten<br />

zwischen Ärzten und Patienten konfrontiert. Im<br />

Januar 2011 folgte <strong>der</strong> Entschluss, et<strong>was</strong> zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Gemeinsam mit Johannes Bittner und Ansgar Jonietz<br />

gründete sie „Was hab’ ich?“, um Patienten zuverlässige<br />

und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Gesundheitsinformationen<br />

bereitzustellen.<br />

Anja Bittner ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2012. Zum Ende<br />

<strong>2015</strong> hat sie „Was hab’ ich?“ verlassen.<br />

Was macht „Was hab’ ich?“?<br />

Kennen Sie das? Sie sind beim Arzt, erhalten Ihren Befund<br />

und verstehen kaum, worum es geht. Das Web-<br />

Portal „Was hab‘ ich?“ hilft: Hier „übersetzen“ Mediziner<br />

ärztliche Befunde kostenlos in verständliche Sprache.<br />

Mit <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung entwickelt „Was hab’ ich?“<br />

ein gemeinsames Angebot für Patienten stetig weiter:<br />

Auf befunddolmetscher.de finden Nutzer ein interaktives<br />

medizinisches Glossar, das ihnen schnell und spezifisch<br />

Informationen zu Begriffen aus ihren medizinischen Befunden<br />

bereitstellt.<br />

Seit Ende <strong>2015</strong> erhalten Patienten <strong>der</strong> Paracelsus Klinik<br />

Bad Ems auf Wunsch zusätzlich zum regulären Arztbrief<br />

einen „Patientenbrief“ in verständlicher Sprache. Dieser<br />

wird im Auftrag <strong>der</strong> Klinik von „Was hab’ ich?“ erstellt.<br />

Warum ist das wichtig?<br />

Der mo<strong>der</strong>ne Patient strebt danach, über Krankheiten<br />

und Behandlungen informiert zu sein und mit dem Arzt<br />

gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Dieses Streben<br />

nach <strong>Wissen</strong> und Einbeziehung in Behandlungsentscheidungen<br />

ist gesund. Denn gesundheitliche Inkompetenz ist<br />

laut verschiedener Studien mit einer höheren Rate chro-

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