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Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows

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Claus Gollmann<br />

KiD – Kind in Diagnostik<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>2015</strong> gegründeten gGmbH KiD Kind in Diagnostik<br />

will er unter an<strong>der</strong>em das Konzept deutschlandweit<br />

verbreiten und darüber hinaus die Qualitätsstandards für<br />

die Versorgung gewaltgeschädigter Kin<strong>der</strong> weiterentwickeln.<br />

Claus Gollmann ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2011.<br />

Was macht KiD?<br />

Claus Gollmann hilft gewaltgeschädigten Kin<strong>der</strong>n. Dabei<br />

verfolgt er einen ganzheitlichen Ansatz, <strong>der</strong> neben Diagnostik<br />

und Therapie auch die Schaffung einer stabilen<br />

Alltagswelt beinhaltet, die den Kin<strong>der</strong>n Halt geben soll.<br />

Der Sozialunternehmer<br />

Der studierte Sozialpädagoge Claus Gollmann arbeitete<br />

zunächst in <strong>der</strong> ärztlichen Kin<strong>der</strong>schutzambulanz im<br />

Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf. Bereits während<br />

seiner Zeit dort folgte er seiner Begeisterung für Pionierarbeit,<br />

und versuchte immer wie<strong>der</strong> neue Wege<br />

einzuschlagen, um die traditionellen Rahmenbedingungen<br />

und Vorgehensweisen im Kin<strong>der</strong>schutz zu verbessern.<br />

In diesen Jahren erkannte er jedoch auch die Lücken des<br />

bestehenden Systems und entwickelte 1993 zusammen<br />

mit einer Kollegin das Konzept des KiD (Kind in Düsseldorf<br />

gGmbH), <strong>der</strong> ersten stationären diagnostisch / therapeutischen<br />

Facheinrichtung für gewaltgeschädigte<br />

Kin<strong>der</strong> in Deutschland, <strong>der</strong>en Leitung er auch übernahm.<br />

Um den Wirkungskreis zu vergrößern und bestehende<br />

Systeme einzubeziehen, bot er schon bald zusätzlich<br />

Schulungen, z.B. für Sozialarbeiter, Ärzte, Therapeuten<br />

und Juristen, an.<br />

KiD ermöglicht bei gewaltgeschädigten Kin<strong>der</strong>n eine<br />

umfassende und interdisziplinäre stationäre Diagnostik<br />

von etwa sechs Monaten Dauer, die Psychodiagnostik,<br />

Traumadiagnostik, Anamnese/Elternarbeit, pädagogische<br />

Beobachtungen im Gruppenalltag und einen therapeutischen<br />

Ansatz vereint. Die multimodale Diagnostik mündet<br />

abschließend in einer differenzierten Empfehlung für<br />

eine geeignete Anschlussversorgung des Kindes und <strong>der</strong><br />

Familie, um so entsprechende Angebote effizienter und<br />

zielgerichteter an die jeweiligen Bedarfe anpassen zu<br />

können.<br />

KiD vereint Diagnostik, pädagogischen Alltag und Therapie<br />

unter einem Dach. Die zehn bis zwölf Kin<strong>der</strong> von<br />

vier bis zwölf Jahren leben dabei für etwa ein halbes Jahr<br />

in <strong>der</strong> diagnostisch-therapeutischen Krisengruppe. Auf<br />

Basis gezielter Beobachtungen gehört eine umfassende<br />

Analyse des bisherigen Entwicklungsverlaufs <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

ebenso zu den Aufgabengebieten, wie die stabilisierende<br />

Kin<strong>der</strong>psychotherapie und die Familienberatung.<br />

Falls nach Abschluss <strong>der</strong> Diagnostik eine Rückkehr in die<br />

Familie vorerst nicht umsetzbar ist, besteht die Möglichkeit,<br />

in Kooperation mit einem an<strong>der</strong>en Jugendhilfeträger<br />

die Arbeit für zwei bis drei Jahre in einer Behandlungsgruppe<br />

fortzusetzen, um danach einen gelingenden Neuanfang<br />

in <strong>der</strong> Familie zu ermöglichen. Sind Rückkehrmöglichkeiten<br />

in die Familie gar nicht gegeben, kümmert<br />

sich KiD in Kooperation mit dem zuständigen Jugendamt<br />

um die Suche nach einer angemessenen Anschlussversorgung.<br />

In Düsseldorf gibt es zum Beispiel die Option<br />

einer Weiterbetreuung in <strong>der</strong> zu KiD gehörenden<br />

traumapädagogischen Wohngruppe. Hier finden die Kin<strong>der</strong><br />

einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlen, an dem<br />

sie die Möglichkeit erhalten, mit nachhaltiger therapeutischer<br />

Unterstützung das Geschehene innerpsychisch zu

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