Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows
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Michael Gleich<br />
Culture Counts Foundation gGmbH<br />
Der Sozialunternehmer<br />
Michael Gleich lernte als Reporter die Schattenseiten<br />
einer einseitig auf Kriege, Korruption und Katastrophen<br />
fixierten Berichterstattung kennen. Auf seinen Reisen in<br />
Kriegsregionen begegnete ihm viel Leid, verursacht<br />
durch Krieg, doch traf er auch stets Menschen, die an<br />
positiven Verän<strong>der</strong>ungen arbeiten und kreative Ideen<br />
umsetzen. Über sie wurde jedoch nur selten berichtet.<br />
Als Reporter in Krisengebieten sammelte Michael Gleich<br />
vielfältige, prägende Erfahrungen über engagierte Menschen.<br />
Deshalb engagiert er sich heute dafür, dass<br />
Massenmedien auch über mögliche Konfliktlösungen<br />
berichten. Er gehört zu den Protagonisten des konstruktiven<br />
Journalismus in Deutschland.<br />
Auch Michael Gleich‘s Auftraggeber waren nicht an Berichten<br />
interessiert, die umfassen<strong>der</strong>e Realitäten zeigen.<br />
Sein wichtigstes Motiv ist es, den Friedensstiftern, sozialen<br />
Erfin<strong>der</strong>n und Mutmachern dieser Welt ein Podium<br />
zu bieten und ihnen als Vorbil<strong>der</strong> eine Öffentlichkeit zu<br />
schaffen. Auch Massenmedien können durch ihre Berichterstattung<br />
zu einer Kultur des Friedens sowohl in<br />
Deutschland als auch in Konfliktregionen beitragen.<br />
2014 gründete Michael Gleich mit Tilmann Wörtz die<br />
Culture Counts Foundation gGmbH, um seinen bisherigen<br />
Aktivitäten ein gemeinsames Dach zu geben.<br />
Michael Gleich ist <strong>Ashoka</strong> Fellow seit 2008.<br />
Was macht die Culture Counts<br />
Foundation gGmbH<br />
Die Culture Counts Foundation gGmbH (CCF) för<strong>der</strong>t<br />
konstruktiven Journalismus mit Fokus auf Friedensprozesse,<br />
nachhaltiger Entwicklung und kultureller Vielfalt<br />
durch folgende Hauptaktivitäten:<br />
(1) Der Global Peacebuil<strong>der</strong> Summit versammelt im<br />
September 2016 rund 30 herausragende FriedensstifterInnen<br />
aus <strong>der</strong> ganzen Welt, welche zivilgesellschaftliche<br />
Organisationen leiten und in ihren Län<strong>der</strong>n mutig, kreativ<br />
und wirksam an Friedensprozessen arbeiten. Der<br />
Gipfel soll durch Vernetzung, gegenseitige Beratung und<br />
fachliche Inputs ihr Engagement und ihre Kompetenzen<br />
stärken. Als Ergebnis werden Empfehlungen an Politik<br />
und Gesellschaft angestrebt, wie einheimische Zivilgesellschaften<br />
noch besser unterstützt werden können.<br />
(2) In Cote d’Ivoire, das lange unter gewaltvollen Konflikten<br />
zwischen ethnischen Gruppen gelitten hat, organsierte<br />
die CCF 2014 den Aufbau einer Radioschule für<br />
Friedensjournalisten, Studio Mozaik.<br />
(3) Peace Counts propagiert einen konstruktiven Journalismus,<br />
<strong>der</strong> Lösungen gesellschaftlicher Probleme in den<br />
Mittelpunkt stellt und sozialen Wandel unterstützt. Das<br />
Projekt trainiert und vernetzt Journalisten in Konfliktregionen,<br />
damit sie sich nicht als Sprachrohr von Regierungen<br />
missbrauchen lassen, son<strong>der</strong>n unabhängig recherchieren.<br />
Peace Counts publiziert Reportagen und Dokumentationen<br />
über Friedensmacher und „Peace Entrepreneurs“<br />
in großen deutschen Medien.<br />
Warum ist das wichtig?<br />
Medien können durch ihre Auswahl von Berichten und<br />
Bil<strong>der</strong>n aus Krisenregionen Distanz schaffen und Vorurteile<br />
verstärken. Sendezeit und Platz in Zeitungen wird<br />
meist für alarmierende Berichte über Kriege und Katastrophen<br />
reserviert. Viele Journalisten und Medien ziehen<br />
die ereignisorientierte Darstellung von Krieg und<br />
Gewalt gegenüber Friedensprozessen vor. Mit fataler<br />
Wirkung: Menschen werden systematisch entmutigt, an<br />
eine Kultur des Friedens zu glauben und sich dafür einzusetzen.