Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows
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nischer Erkrankungen sowie einem erhöhten Mortalitätsrisiko<br />
verbunden.<br />
Um diesem Anspruch <strong>der</strong> Patienten gerecht zu werden,<br />
benötigen Ärzte zum einen viel Zeit für Gespräche und<br />
zum an<strong>der</strong>en eine verbesserte Aus- und Weiterbildung<br />
im Bereich <strong>der</strong> Arzt-Patient-Kommunikation.<br />
Doch auch gute Kommunikation des Arztes kann Informationslücken<br />
offen lassen. Einerseits trauen sich sehr<br />
viele Patienten nicht, nachzufragen, wenn sie et<strong>was</strong> nicht<br />
verstanden haben – unabhängig von Geschlecht, Alter<br />
und Bildung. An<strong>der</strong>erseits vergessen bis zu 80 % <strong>der</strong><br />
Patienten, <strong>was</strong> <strong>der</strong> Arzt ihnen erklärt hat, sobald sie das<br />
Behandlungszimmer verlassen. Daher reichen mündlich<br />
überlieferte medizinische Informationen häufig nicht aus.<br />
Wie sieht die Wirkungskette aus?<br />
Eingesetzte Ressourcen (<strong>2015</strong>)<br />
• Gesamtbudget: 321.000 €, davon<br />
Personalkosten: 254.600 €<br />
Sachkosten: 66.400 €<br />
• Leistungen aus Ehrenamt und pro bono-<br />
Engagament: 23 FTE<br />
Erbrachte Leistungen (<strong>2015</strong>)<br />
• 4.976 Übersetzungen ärztlicher Befunddokumente<br />
• 787 individuelle Weiterbildungen in patientengerechter<br />
Kommunikation für 468 Mediziner<br />
• Erweiterung <strong>der</strong> Website befunddolmetscher.de<br />
um Erläuterungen zu zwei neuen Untersuchungsverfahren<br />
und einer neuen Körperregionen<br />
• befunddolmetscher.de: interaktives Befund-<br />
Lexikon mit 569.000 Nutzern in <strong>2015</strong><br />
• Durchführung des Kurses „Was hab‘ ich?“ für<br />
Medizinstudierende <strong>der</strong> Universität Dresden,<br />
Marburg und Heidelberg<br />
Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft<br />
• Offenlegung einer Versorgungslücke im Gesundheitswesen<br />
• <strong>was</strong>habich.de: individuelle Gesundheitsinformationen<br />
für 4.000 Patienten. 85 % <strong>der</strong> Nutzer sagen in<br />
einer Umfrage: „Die Befundübersetzung hat mir<br />
Mut gemacht, <strong>der</strong> Erkrankung mit Entschlossenheit<br />
entgegenzutreten.“<br />
• Sensibilisierung von Medizinstudenten und Ärzten<br />
für eine gute Arzt-Patient-Kommunikation: 100 %<br />
<strong>der</strong> Studenten geben in einer Umfrage an, sich<br />
durch „Was hab’ ich?“ in laienverständlicher<br />
Kommunikation fortbilden zu können.<br />
• Aufhebung von Hierarchien zwischen Medizinstudenten<br />
und Ärzten<br />
Wie ist <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Verbreitung?<br />
• Mehr als 1.342 erreichte Medizinstudenten und<br />
Ärzte aus Deutschland, Österreich und <strong>der</strong><br />
Schweiz<br />
• Mehr als 26.199 individuelle Befundübersetzungen<br />
für Patienten aus Deutschland, Österreich und <strong>der</strong><br />
Schweiz seit 2011<br />
• Monatlich mehr als 47.400 Nutzer des interaktiven<br />
Befunddolmetschers auf befunddolmetscher.de<br />
Was plant „Was hab’ ich?“?<br />
• Der „Was hab’ ich?“-Universitätskurs soll überarbeitet<br />
und bei gleicher Qualität kostengünstiger<br />
und breiter einsetzbar werden. Damit kann er dauerhaft<br />
für mehr Studierende an verschiedenen Fakultäten<br />
angeboten werden.<br />
• Der Patientenbrief soll in Zusammenarbeit mit weiteren<br />
Krankenhäusern und Klinikketten weiterverbreitet<br />
werden. Das Pilotprojekt soll entsprechend<br />
evaluiert werden.<br />
• Der Befunddolmetscher soll in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung weiter ausgebaut werden.<br />
• Das Angebot für Patienten soll stärker in Deutschland,<br />
Österreich und <strong>der</strong> Schweiz etabliert werden.